Im Jahr 1964 führte die NASA die erste erfolgreiche Mars-Mission durch. Damals Flog die Raumsonde Mariner 4 in einer Entfernung von 9.846 Kilometern am Roten Planeten vorbei. Sie lieferte 22 Fotos aus für damalige Verhältnisse nächster Nähe. Heutige Mars-Aufnahmen sind weit detaillierter und liefern neben Bild auch Ton. Ebensolche hat die US-Raumfahrtbehörde jüngst veröffentlicht.
NASA zeigt neue Mars-Aufnahmen
Schon in der Vergangenheit haben wir dank Tonaufnahmen des Mars-Rover Perseverance ein Ohr auf den Roten Planeten werfen können. Nun hat die NASA abermals Windböen aufgezeichnet, das Knirschen der Rover-Räder im Kies und das Surren der Motoren. Die Mars-Aufnahmen bestechen mit überraschend hoher Qualität. Die Geräusche erlauben es Wissenschaftler:innen internationaler Raumfahrtbehörden, aber auch Laien, den Planeten auf völlig neue Weise zu erleben.
„Es ist, als stünde man wirklich dort. Marsgeräusche haben starke Bassvibrationen, so dass man sie mit Kopfhörern richtig spüren kann. Ich denke, dass Mikrofone eine wichtige Bereicherung für die künftige Erforschung des Mars und des Sonnensystems sein werden.“
Baptiste Chide
Chide ist ein Planetenforscher, der die Daten der Mikrofone am L’Institut de Recherche en Astrophysique et Planétologie in Frankreich untersucht. Die Aufnahmegeräte befinden sich an der Seite des Fahrgestells von Mars-Rover Perseverance und an seinem Mast. Bei letzterem handelt es sich dem Mars Exploration Program zufolge um ein Laserinstrument, die sogenannte SuperCam.
Vorteile der SuperCam
Einige Mars-Aufnahmen der SuperCam geben der NASA Aufschluss darüber, wie sich die Atmosphäre des Planeten verändert. Das Mikrofon sei ideal positioniert, um „Mikroturbulenzen“ aufzuzeichnen. Dabei handelt es sich um winzige Veränderungen in der Luft. Mit unseren menschlichen Sinnen könnten wir diese gar nicht wahrnehmen. Jose Rodriguez-Manfredi vom Centro de Astrobiología (CAB) am Instituto Nacional de Tecnica Aeroespacial in Madrid ist sich der Fähigkeiten des Instruments sicher.
„Es ist so, als ob man eine Lupe mit einem Mikroskop mit 100-facher Vergrößerung vergleicht. Aus der Sicht eines Wetterforschers ergänzen sich die beiden Perspektiven – Detail und Kontext – gegenseitig.“
Jose Rodriguez-Manfredi
Quellen: Mars Exploration Program