Seit Anbeginn der Menschheit suchen wir in den Sternen nach einem Muster, einem Sinn. Einst sahen Menschen in ihnen Götter, später Tierkreiszeichen und heute erkennen wir Details. Die Wissenschaft weiß nicht nur Sterne von Nebeln und Supernova-Überbleibseln zu unterscheiden. Auch die feurigen Himmelskörper selbst weiß sie auseinanderzuhalten. Dennoch: Sternbilder entdecken wir auch heute noch.
Godzilla: Neues Sternbild entdeckt
Der menschlichen Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. So erkennen wir häufig Muster, wo eigentlich keine sind. Das entsprechende Phänomen nennt sich Pareidolie. Es ist auch dafür verantwortlich, dass du hin und wieder Dinge mit Gesichtern siehst. Auch bei der Deutung von Sternbildern spielt die Pareidolie eine Rolle.
Ein solches will nun der Caltech-Astronom Robert Hurt entdeckt haben. Er ist für die überwiegende Mehrheit der öffentlichen Bilder verantwortlich, die seit dem Start des Spitzer-Observatoriums im Jahr 2003 aus dessen Daten erstellt wurden. Inmitten einer verblassenden Supernova erkennt Hurt das japanische Filmmonster Godzilla.
„Ich war nicht auf der Suche nach Monstern. Ich habe nur zufällig einen Blick auf eine Himmelsregion geworfen, die ich schon oft überflogen, aber noch nie vergrößert hatte. Manchmal, wenn man einen Bereich anders ausschneidet, kommt etwas zum Vorschein, das man vorher nicht gesehen hat. Es waren die Augen und der Mund, die mir ‚Godzilla‘ ins Gedächtnis riefen.“
Robert Hurt
Das Spitzer-Weltraumteleskop
Ursprünglich trat das Infrarotteleskop seine Reise 2003 unter dem Namen SIRTF an. Später erst wurde es nach dem Astrophysiker Lyman Spitzer umbenannt. Eigentlich war das Observatorium für eine Laufzeit von fünf Jahren konzipiert, doch versorgt es die US-Raumfahrtbehörde NASA auch heute noch mit atemberaubenden Aufnahmen.
Das Sternbild Godzilla sei eine der Möglichkeiten, mit der die NASA die Menschen mit der unglaublichen Arbeit von Spitzer in Verbindung bringen will, erklärt Hurt. „Ich suche nach spannenden Gebieten, die wirklich eine Geschichte erzählen können. Manchmal ist es eine Geschichte darüber, wie Sterne und Planeten entstehen, und manchmal geht es um ein riesiges Monster, das in Tokio wütet.“
Quellen: Jet Propulsion Laboratory