Nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern können erste graue Haare für Unbehagen sorgen. Sie verdeutlichen den Alterungsprozess, besonders wenn sie früh auftreten. Bisher war das Färben oft die einzige Lösung. Doch laut Forschenden gibt es nun eine alternative Methode, um graue Haare zu bekämpfen, ohne sie zu färben.
Graue Haare loswerden ohne zu färben
Eine bereits 2021 veröffentlichte Studie dokumentiert die Methode. Forschende des Vagelos College of Physicians and Surgeons der Columbia University kommen darin zu dem Schluss, dass durch Stress bedingtes graues Haar über einen Weg und ohne Färben wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden kann. Zudem offeriere die Analyse große Einblicke in das Altern, erklärt der Mitautor Professor Dr. Martin Picard.
Hinweis: Zu beachten ist, dass die Untersuchung nicht unbedingt als repräsentativ gilt. Insgesamt studierten die Forscher*innen nämlich nur die Haare von 14 Testpersonen, davon sieben Männer und sieben Frauen. Diese mussten ein Stresstagebuch führen und jede Woche ihr Stresslevel bewerten.
Dabei fiel auf, dass einige graue Haare in Verbindung mit reduziertem Stress ihre Farbe zurückerlangten: „Es gab ein Individuum, das Urlaub machte und fünf Haare auf dem Kopf dieser Person verdunkelten sich während dieses Urlaub, synchron mit der Zeit“, sagte Picard in einer Pressemitteilung.
Picard zufolge bestätige die Studie zudem eine ganze Reihe bereits bestehender Erkenntnisse, „dass menschliches Altern kein linearer, biologisch festgelegter Prozess ist, sondern, zumindest teilweise, angehalten oder sogar temporär umgekehrt werden kann“.
Darum entstehen graue Haare
Hintergrund von grauem Haar ist in erster Linie das Altern und der damit verbundene Verlust des Pigmentes Melanin, das sich in Haut, Haaren und Augen findet. Bisherige Forschungen bezeugen jedoch auch ein beschleunigtes Ergrauen durch den Einflussfaktor Stress, auch wenn es entsprechende Untersuchungen bisher nur an Mäusen und nicht an Menschen gibt. Grund dafür sind fehlende Forschungswerkzeuge, um den Zusammenhang zwischen Stress und Haarfarbe über die Zeit präzise zu dokumentieren.
Auf der andere Seite gibt es The Register zufolge aber auch Studien an Mäusen, die das Ergrauen durch Stress mit dem Verlust von Stammzellen in den Haarfolikeln verdeutlichen. Diese Prozess lässt sich anders als die aktuellen Erkenntnisse andeuten nicht umkehren.
Als weitere mögliche Ursachen für graue Haare gelten angeblich auch die folgenden Dinge:
- Rauchen
- Stress
- Hormonstörungen
- Nährstoff- und Vitaminmangel
- aggressive Haarpflegeprodukte
- Erkrankungen der Schilddrüse und Blutarmut
Bizarre Hausmittel: Was hilft am besten gegen graue Haare?
Im Internet tummeln sich einige Ratschläge zu Mitteln und Methoden, die gegen graues Haar helfen sollen. Dass diese wirklich verlässlich sind, ist fragwürdig. Kurios sind sie dafür allemal und zumindest gesundheitliche Schäden sind durch ihre Anwendung nicht zu erwarten:
- Zwiebelsaft: Er soll die Melaninproduktion anregen
- gekochte Kartoffelschalen: Bei regelmäßiger Anwendung soll das Haar angeblich nachdunkeln
- Apfelessig
- Kokosöl
- Curry
- Natron
Weitere interessante Haar-Fakten
Urlaub könnte also helfen, graue Haare weg zu bekommen, ganz ohne Färben. Geht es nicht um das Alter, sondern andere seltene Färbungen, rücken andere in den Fokus. Rothaarige unterscheiden sich nämlich von uns anderen in einem Punkt. Und wusstest du, dass es eine wissenschaftlich belegte Antwort auf die Frage, wie oft wir Haare waschen sollten, gibt?
Quellen: eLife, The Register, BGR, Eat This, Not That!
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