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„Jeanny“-Star Theresa Riess wusste nichts von dem Skandal um das Lied

Theresa Riess spielt die Titelrolle im Thriller „Jeanny – Das fünfte Mädchen“. Was sie vor dem Dreh von Falcos Skandalsong wusste, der dem Film zugrunde liegt, erzählt sie im Interview.

"Jeanny - Das fünfte Mädchen": Jeanny (Theresa Riess) quatscht mit ihrer Freundin über Jungs.. © MDR/ORF/Rowboat/Anjeza Cikopano
"Jeanny - Das fünfte Mädchen": Jeanny (Theresa Riess) quatscht mit ihrer Freundin über Jungs.. © MDR/ORF/Rowboat/Anjeza Cikopano

Die österreichische Schauspielerin und Jazzsängerin Theresa Riess (geb. 1994) spielt die Titelrolle im Thriller „Jeanny – Das fünfte Mädchen“ (9.2., 20:15 Uhr, Das Erste). Inspiriert wurde der Film von Motiven des Songs „Jeanny“ (1985), mit dem der österreichische Sänger Falco (1957-1998) Mitte der 1980er Jahre einen der größten Skandale in der Geschichte der deutschsprachigen Popmusik ausgelöst hatte. Radiostationen weigerten sich damals „aus ethischen und moralischen Gründen“ den Song über einen Stalker und sein Opfer – so eine Interpretation – zu spielen.

„Über 30 Jahre später erzählen wir, inspiriert von Falcos legendärem Hit, die fiktive skandalöse Liebesgeschichte zwischen einem vermeintlich psychopathischen Stalker und dem Objekt seiner Begierde“, fassen die Autoren Andreas Karlström und Thorsten Wettcke den Filmplot zusammen. Was Jungschauspielerin Theresa Riess vor ihrer ersten großen Hauptrolle in einem Fernsehfilm über den Skandalsong wusste, verrät sie im Interview mit spot on news.

Wann war Ihnen klar, dass Sie Schauspielerin werden wollen?

Theresa Riess: Obwohl ich mich immer gerne künstlerisch ausgedrückt habe, vor allem durch Tanz und Gesang, war mir das erstmal nicht klar. Mit 17 Jahren wusste ich dann, dass ich Schauspielerin werden will – so absurd das auch klingt. Es gab für mich keinen Plan B, ich wollte nichts anderes.

Und was haben Ihre Eltern dazu gesagt?

Riess: Ich komme aus keiner künstlerischen Familie, daher war es umso schwieriger, diesen neuen Weg einzuschlagen. Meine Eltern waren anfangs beide nicht sehr begeistert. Nach kurzer Zeit erkannte meine Mutter aber, wie ernst ich es meine und war von dem Moment an auf meiner Seite. Dagegen argumentierte ich als Teenagerin mit meinem Vater weiterhin so sehr, dass ich irgendwann sogar meinte, er müsse sich seine Karte – falls ich irgendwann einmal Premiere in einem Theater feiere – selbst kaufen (lacht). So kam es dann auch ein paar Jahre später in Berlin im Berliner Ensemble. Im Nachhinein müssen wir alle darüber schmunzeln und meine Eltern und Schwester sind sehr stolz auf mich.

Was hat Sie an der Rolle in „Jeanny“ besonders gereizt und wie haben Sie sich vorbereitet?

Riess: Mich hat am meisten diese unglaubliche, emotionale Achterbahnfahrt von Jeanny gereizt, die sie im Laufe des Films durchmachen muss. Einige Szenen waren große Herausforderungen für mich und ich glaube, dass ich an ihnen als Schauspielerin gewachsen bin. Für die Rolle habe ich mich natürlich über Falco und sein Lied „Jeanny“ informiert, habe die Kunst des Haareschneidens versucht, so gut wie möglich zu erlernen – Jeanny kann das ja mit links. Und ich habe die Rolle so gut wie möglich im Voraus visualisiert und versucht, mich in Jeanny hineinzufühlen.

War Ihnen der „Jeanny“-Song von Falco vor den Dreharbeiten ein Begriff?

Riess: Ja und Nein. Ich kannte den Song natürlich, er läuft ja auch heute noch im Radio oder auf Partys, aber ich wusste nicht, was für Kontroversen dieses Lied damals in der Öffentlichkeit ausgelöst hat. Ganz bewusst habe ich es also erst für die Vorbereitung auf den Film gehört. Es ist ein super Song.

Wie war es am Set mit Schauspielroutiniers wie Manuel Rubey, Patricia Aulitzky, Martin Brambach oder Martin Feifel?

Riess: Es war mir eine große Freude und Ehre, mit diesen Schauspielroutiniers zu spielen. Zugleich habe ich mich aber immer auf Augenhöhe mit ihnen gefühlt. Ich glaube, Respekt vor bekannten Kolleginnen und Kollegen zu haben, ist wichtig, solange es einen nicht am Spiel hindert. Von allen habe ich sehr viel gelernt. Und Manuel Rubey und Martin Brambach haben mich mehrere Male beim Drehen so zum Lachen gebracht, dass ich fast nicht mehr weiterspielen konnte.

Wie geht es nach diesem Debütfilm weiter? Gibt es schon spruchreife Projekte, über die sie etwas verraten können?

Riess: Nein, noch ist nichts spruchreif, aber es geht spannend weiter. Ich stehe am Anfang meiner Karriere als Schauspielerin und freue mich auf die verschiedensten Rollen, auf neue Herausforderungen und neue Begegnungen mit Gleichgesinnten in Film und Fernsehen.

(ili/spot)

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