Ursprünglich war die Förderung für Elektroautos dazu gedacht, den Kauf eines Stromers attraktiver zu machen. An und für sich ist das in Teilen auch gelungen. Doch gibt es nicht wenige, die die Schwachstellen der Prämie ausnutzen und ihren eigenen Profit daraus schlagen – zu Lasten der Steuerzahler:innen.
Elektroautos teils attraktiv
„Wir wollen den Umstieg auf saubere Mobilität vorantreiben“, zitiert der Spiegel das Bundeswirtschaftsministerium. „Dazu haben wir die aktuelle Innovationsprämie für Elektrofahrzeuge zunächst um ein Jahr verlängert. Parallel arbeiten wir an der Neukonzeption der Förderung für 2023.“
Auch für Elektroautos brauche es einen Gebrauchtmarkt. Auf diese Weise könne man der E-Mobilität weiter zum Durchbruch verhelfen. „Gebrauchte E-Autos können insbesondere für Käuferinnen und Käufer mit geringerem Einkommen eine attraktive Einstiegsmöglichkeit in die Elektromobilität darstellen“, heißt es weiter.
Das Problem mit der Förderung
Das Wirtschaftsministerium habe erkannt, dass es nicht der Sinn der Förderung sei, dass Elektroautos gewinnbringend ins europäische Ausland weiterverkauft würden. Bekannt ist diese Masche aber schon seit ein paar Jahren und bislang wurde noch kaum etwas dagegen unternommen. Diverse Händler werben sogar damit.
Sie vermieten ihre Fahrzeuge für Zeiträume von mindestens drei Monaten, profitieren von der Förderprämie und verkaufen die Autos anschließend in Nachbarländer. Das Ministerium nehme daher die „Thematik der Mindesthaltedauer in den Blick“.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Robert Habeck (Grüne), hat bereits einen konkreten Plan. „Wer sein gefördertes E-Auto bereits nach weniger als einem Jahr verkaufen wollte, müsste dann die Förderung zurückzahlen.“
30.000 E-Autos verloren
Allein zwischen Januar und September 2021 seien mehr als 30.000 Elektroautos ins europäische Ausland verkauft worden. Das geht aus einer Berechnung des Center of Automotive Management (CAM) hervor, die der Wirtschaftswoche vorliegt.
„Mit der derzeitigen Förderpraxis von Elektroautos subventionieren wir mit einem dreistelligen Millionenbetrag die Anschaffung von Elektrofahrzeugen im Ausland. Das kann nicht im Sinne des deutschen Steuerzahlers sein.“
CAM-Direktor Stefan Bratzel (via Spiegel)
Quelle: Spiegel; Wirtschaftswoche