Das Softwareunternehmen Kaspersky ist seit Jahren für seine Antiviren-Software für PC und Smartphone bekannt. Im Kontext des Angriffs Russlands auf die Ukraine geraten russische Unternehmen wie dieses aber zunehmend ins Visier, während das Vertrauen ihnen gegenüber abnimmt. Mittlerweile warnt daher selbst das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor Kasperskys Software.
BSI warnt vor Kaspersky
Die Sanktionen, die die internationale Staatengemeinschaft im Laufe der vergangenen Wochen gegen die Russische Föderationen erhoben hat, ziehen bereits Folgen nach sich. Zu ihnen gehören Drohungen, die Internationale Raumstation (ISS) abstürzen zu lassen, den Ölhahn abzudrehen und in Form von Cyberangriffen Maßnahmen zu ergreifen – auch mittels Antiviren-Software. Warnungen, die Russlands Präsident Wladimir Putin und andere hohe Regierungsbeamte ausgesprochen haben, richten sich in erster Linie gegen die EU, die NATO und speziell gegen die Bundesrepublik Deutschland.
Diese seien daher dem BSI zufolge „einem erheblichen Risiko eines erfolgreichen IT-Angriffs mit weitreichenden Konsequenzen“ ausgesetzt. Ein Unternehmen wie Kaspersky könne selbst offensive Operationen durchführen, „gegen seinen Willen gezwungen werden, Zielsysteme anzugreifen, oder selbst als Opfer einer Cyber-Operation ohne seine Kenntnis ausspioniert oder als Werkzeug für Angriffe gegen seine eigenen Kunden missbraucht werden“, schreibt die Behörde.
Was empfiehlt das BSI?
Die Warnung des Bundesamts erfolgt gemäß Paragraph sieben des deutschen BSI-Gesetzes (BSIG). Er besagt, dass das BSI zur Erfüllung seiner Aufgaben folgende Warnungen an die Öffentlichkeit richten könne:
- Warnungen vor Sicherheitslücken in informationstechnischen Produkten und Diensten
- Warnungen vor Schadprogrammen
- Warnungen bei einem Verlust oder einem unerlaubten Zugriff auf Daten und
- Informationen über sicherheitsrelevante IT-Eigenschaften von Produkten
Im aktuellen Fall beziehe sich die Warnung auf das gesamte Portfolio an Antiviren-Software und Apps, das Kaspersky zu bieten hat. Die Behörde empfiehlt daher alle Programme des Unternehmens durch alternative Produkte zu ersetzen. Vor allem betroffen seien Unternehmen und Behörden mit „besonderen Sicherheitsinteressen“.
Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik; Bundesamt für Justiz
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