Man kann sich noch so gut ernähren und so viel Sport treiben, wie man will. Trotzdem gibt es unzählige mögliche Ursachen für allerlei gesundheitliche Probleme. Auch zahlreiche Risikofaktoren für einen Schlaganfall gibt es, wobei der eigene Lebensstil ebenso eine Rolle spielen kann wie die Umwelt. Eine neue Studie schaut bei Letzterem etwas genauer hin und legt nahe, dass für einen Stadtmenschen ein Tapetenwechsel ins Grüne nur gut sein kann.
Risikofaktoren für einen Schlaganfall mit Grünflächen mindern
Ein spanisches Forschungsteam hat sich für seine neue Studie vor allem mit den möglichen Effekten von Grünflächen in der Nähe des eigenen Zuhauses beschäftigt. Dabei ging es um die Frage, inwieweit sie sich auf die Risikofaktoren für einen Schlaganfall niederschlagen.
Grünflächen wie Wiesen oder Parks innerhalb von 300 Metern des Heims haben die Forscher*innen herangezogen. Hinzu kamen Daten des Gesundheitswesens von insgesamt 3,5 Millionen Menschen aus den Jahren 2016 und 2017. Dabei konnte man zwar nicht feststellen, dass derlei Orte direkt ein Grund für die Reduktion des Schlaganfallrisikos sind. Es gebe aber ganz deutliche Zusammenhänge, um weitere Nachforschungen zu rechtfertigen. Zudem werde die Annahme, dass mehr Natur in der unmittelbaren Umgebung gesundheitsfördernd sei, weiter verstärkt.
Luft-Schadstoffe durch Autos als Ursache
Im Detail schauten sich die Forschenden aber nicht einfach nur die Natur an, sondern vor allem auch bestimmte Schadstoffe in der Luft: Stockstoffdioxid, Feinstaub unter einer Größe von 2,5 Mikrometer und Rußpartikel. Zuvor schon fand man heraus, dass ein höherer Kontakt mit diesen Stoffen zu einem höheren Risiko für einen Schlaganfall führt.
Die neue Untersuchung ergänzt einen Risiko-Anstieg um vier Prozent, wenn sich pro Kubikmeter die Stickstoffkonzentration um 10 Mikrogramm erhöht. Und während die anderen Stoffe verschiedene Ursprünge haben können, werde Stickstoff vornehmlich durch den Straßenverkehr in die Luft geschleudert. Der oft fehlende Anteil von Grünflächen in dicht besiedelten, urbanen Räumen trägt ebenso zu einem stärkeren Kontakt mit diesen Schadstoffen bei. Um also die Risiken zu verringern und somit die Luftqualität zu verbessern, müssten Anstrengungen unternommen werden, den Gebrauch von Fahrzeugen zu verringern.
Geringeres Schlaganfallrisiko bei Nähe zur Natur
Zugleich zeigen die Daten auch, dass Menschen mit reichlich Grün in ihrer Umgebung eine bis zu 16 Prozent verringerte Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall aufweisen. Die Wissenschaftler*innen fordern deshalb überarbeitete Regularien für die zulässigen Mengen an Luft-Schadstoffen in Städten.
Klingt ganz so, als wäre ein Umzug aufs Land durchaus empfehlenswert, sofern man nicht eh schon da wohnt. Sollte das aber keine Option sein, gibt es noch andere Wege, das Risiko zu verringern. Tatsächlich hält die Antwort auf die Frage, wie lange man schlafen sollte, eine passende und sicher auch überraschende Erkenntnis parat.
Quelle: „Air pollution and surrounding greenness in relation to ischemic stroke: A population-based cohort study” (2022, Environment International)