Schon seit anderthalb Jahren ist der Mars-Rover für die NASA im Einsatz. Dabei stößt er immer wieder auch auf Dinge, die selbst erfahrene Forschende noch vor ein Rätsel stellen. Die jüngste Analyse brachte bisher nicht bekannte Informationen über den Jezero-Krater ans Licht.
Mars-Rover: Gesteinsanordnung überrascht NASA
Einer aktuellen Studie zufolge konnten Wissenschaftler*innen neue Daten über den Boden des Kraters sammeln. Anhand von Untergrund-Aufnahmen, die der Mars-Rover der NASA mithilfe von Bodenradarinstrumenten erstellt hatte, entdeckte man besondere Gesteinsschichten unter der Oberfläche. Diese sind ungewöhnlich geneigt.
Wie die University of California, Los Angeles (UCLA) in einer Pressemitteilung erklärt, sind die Gesteinsschichten unter Krater schräger als vermutetet angeordnet. Neigung, Dicke und Formen der schrägen Bereiche legen nahe, dass diese entweder durch langsame Abkühlung oder Ablagerung als Sediment in dem ehemaligen See entstanden sind.
Die Mars-Geschichte ist komplexer als gedacht
Laut der dazu in Science Advances veröffentlichten Studie, die unter Leitung der UCLA und der Universität Oslo erstellt wurde, bedeutet der Fund eine deutlich komplexere geologische Geschichte. Weitere Untersuchungen der Daten, die der NASA-Mars-Rover gesammelt hatte, stehen aber noch aus.
„Wir waren ziemlich überrascht, Felsen in einem schrägen Winkel gestapelt zu finden. (…) Wir erwarteten horizontale Steine auf dem Kraterboden. (…) Sie könnten geformt worden sein, als geschmolzenes Gestein an die Oberfläche getrieben ist, oder, alternativ, könnten sie ältere Delta-Rückstände bedeuten, die im Krater begraben wurden.“
David Paige, Professor für Erd-, Planeten- und Weltraumwissenschaften UCLA), Co-Leiter Radar Imager for Mars Subsurface Experiment (RIMFAX)
So untersucht der Mars-Rover die Oberfläche
NASAs Fahrzeug ist derzeit am westlichen Rand des Jezero-Kraters aktiv. Dort sammelt er mittels Bodenradar Informationen über die Beschaffenheit. Perseverance Instrumente erlauben dabei eine Darstellung der Gesteinsanordnung in bis zu 15 Metern Tiefe.
Die aktuell entdeckten Formationen weisen eine Neigung von rund 15 Grad auf. Das zum Teil in mehrere Richtungen. Sie lassen sich sichtbar machen, weil die in den Boden gesendeten Radarwellen von den Schichten und anderen Objekten zurückgeworfen werden. Das geschieht je nach Form, Winkel, Dichte und Zusammensetzung unterschiedlich. Aus den so gesammelten Daten entsteht ein Bild des Untergrunds.
Quellen: University of California, Los Angeles, Science Advances: „Ground penetrating radar observations of subsurface structures in the floor of Jezero crater, Mars„
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