Forschende der NASA beschäftigen sich seit dem Fund mit der rund 70.000 Quadratkilometer großen Mars-Formation, die sich vom inneren Rand des Jezero-Kraters bis hin zur umrandenden Region erstreckt. Der Grund ist ihre „Füllung“, die aus dem Mineral Olivin besteht.
Mars: NASA hat neue Theorie zur Herkunft von Olivin
Nach der Entdeckung des Minerals konnte die NASA es mithilfe von Perseverance bereits näher untersuchen. Der Mars-Rover fand Olivin bei einer Bohrung im Jahr 2021. Seit Jahren gibt es diverse Theorien, warum es im Bereich des Jezero-Krates so reichlich vorkommt.
Darunter ein Meteoriteneinschlag, Vulkanausbrüche und sedimentäre Prozesse. Eine weitere Hypothese besagt, das Mineral formte sich tief im Untergrund durch langsames Abkühlen von Magma, also geschmolzenen Felsen. Anschließend sei es durch Erosion freigelegt worden, erklärt die NASA in einem Blogbeitrag.
Eine am 25. August 2022 in Science veröffentlichte Studie besagt nun, dass die letzte Theorie wohl am wahrscheinlichsten sein dürfte. Yang Liu vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Südkalifornien und ihre Co-Autor*innen haben im Rahmen der Berichterstellung die vom Mars-Rover freigesetzte Probe auf ihre Zusammensetzung untersucht. Dabei schauten sie sich die große Körnung des Olivin sowie die chemische Beschaffenheit und Textur des Gesteins an.
Olivin-Probe des Mars-Rover näher untersucht
Mithilfe von Perseverance‘ „Planetary Instrument for X-ray Lithochemistry“ (PIXL) ließ sich bestimmen, dass die Olivin-Körner in dem Gebiet rund einen bis drei Millimeter messen. Das ist deutlich größer als es für in schnell auskühlender Lava geformtes Olivin zu erwarten ist, heißt es in der Studie.
„Die große Kristallgröße und ihre einheitliche Komposition in einer spezifischen Steintextur verlangt ein sehr langsam abkühlendes Umfeld. Damit brach dieses Magma in Jezero sehr wahrscheinlich nicht auf der Oberfläche aus.“
Yang Liu (JPL)
Was ist Olivin?
Als Olivin wird eine Gruppe von Mineralen mit einer ähnlichen Zusammensetzung aus der Klasse Silikate und Germanate bezeichnet. Sie entwicklen meist durchsichtige oder durchscheinende Kristalle, deren Farbe zwischen hellem und dunklem Grün variiert. Es sind aber auch gelbbraune bis schwarze Färbungen bekannt.
Auf der Erde dient Olivin zur Herstellung von Schmucksteinen, wenn es besonders rein und transparent ist. Normale Exemplare des Minerals werden dagegen zur Produktion hitzeresistenter Glaswaren und feuerfester Werkstoffe verwendet.
Quellen: NASA, Science: „An olivine cumulate outcrop on the floor of Jezero crater, Mars„
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