Im Orbit des Roten Planeten befinden sich mittlerweile zahlreiche Raumsonden. Viele von ihnen bedienen sehr spezifische Zwecke, sodass sich Kooperationen durchaus lohnen können. So haben sich etwa die MAVEN (Mars Atmosphere and Volatile Evolution), eine Sonde der NASA, und die Hope-Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate zusammengetan, um die Polarlichter des Mars genauer zu untersuchen.
Mars: Weltraumbehörden kooperieren
Im Rahmen einer Studie, die Michael Chaffin von der University of Colorado Boulder und sein Team in den Geophysical Research Letters veröffentlichten, nahmen die Forschenden die Ergebnisse der Kooperation unter die Lupe. Aufgrund der Verbreitung und Unordnung der Aurora kamen sie zu dem Schluss, dass die Plasmaumgebung des Mars stark gestört gewesen sein müsse. Sie gehen davon aus, dass der Sonnenwind, der die Polarlichter ausgelöst hatte direkt auf die obere Atmosphäre einwirkte.
„Durch die Kombination von EMM Polarlichtbeobachtungen mit MAVEN-Messungen der Polarlicht-Plasmaumgebung können wir diese Hypothese bestätigen und feststellen, dass das, was wir sahen, im Wesentlichen eine Karte war, auf der zu sehen war, wo der Sonnenwind auf den Planeten niederregnete“, erklärte Chaffin in einem Beitrag auf der offiziellen Webseite der NASA.
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Erstmals beobachteten Forschende die Protonen-Aurora des Mars im Jahr 2018. Anstelle des erwarteten glatten Profils würden die Daten der Hope-Sonde zeigen, dass die Lichter hin und wieder lückenhaft seien. Das deute darauf hin, dass bei der Entstehung der Aurora unbekannte Prozesse im Spiel sein könnten. „Der Zugang zu den MAVEN-Daten war für die Einordnung dieser neuen EMM-Beobachtungen in einen größeren Kontext von entscheidender Bedeutung“, so der EMM-Wissenschaftsleiter Hessa Al Matroush.
Wie entstehen die „fleckigen“ Polarlichter?
Die „fleckigen“ Polarlichter seien meist das Ergebnis von Plasmaturbulenzen. Sie würden unter bestimmten Umständen zu einer direkten Ablagerung des Sonnenwindes über die gesamte Marsseite führen. Mit anderen Worten: Eine seltene chaotische Wechselwirkung zwischen dem Mars und dem Sonnenwind ist für die lückenhafte Aurora verantwortlich. Noch ist nicht klar, welche Auswirkungen das auf die Marsoberfläche haben könnte.
Quelle: „Patchy Proton Aurora at Mars: A Global View of Solar Wind Precipitation Across the Martian Dayside From EMM/EMUS“ (2022, Geophysical Research Letters); NASA
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