Geht es um Elektromobilität, zählt das skandinavische Land zu den Vorreitern. Schon 2020 soll es sich dort bei rund 80 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge um Elektroautos gehandelt haben. Nun allerdings überrascht die ansässige Reederei Havila Kystruten mit einem offiziellen Verbot auf den eigenen Fähren.
Keine Elektroautos mehr: Brandgefahr
Gemeinsam mit Proactima AS hatte die Reederei Havila Voyages nach einer Risikoanalyse beschlossen, dass in bestimmten Bereichen der Küstenroute nur noch Fahrzeuge und motorisierte Vehikel, die durch Benzin angetrieben werden, an Bord der Fährschiffe zu transportieren sind.
Grund für die drastische Maßnahme ist einem Statement des Unternehmens zufolge die von den E-Autos ausgehende Brandgefahr. So heißt es , dass ein entsprechender Brandvorfall laut Reederei besonders aufwendige Rettungseinsätze verlange, die von der Mannschaft an Bord nicht geleistet werden könnten.
„Unsere Entscheidung basiert ausschließlich auf Sicherheit und die Schlussfolgerung der Risikoanalyse ist, dass ein eventuelles Feuer in [Benzin-]Fahrzeugen durch die Systeme und die Crew gehandhabt werden können. Ein mögliches Feuer in elektrischen, Hybrid- oder Wasserstoff-Autos erfordert externe Rettungsressourcen und könnte Menschen an Bord und die Schiffe in Gefahr bringen.“
Havila Voyages, E-Mail-Statement
Möglicher Auslöser für E-Auto-Verbot
Vermutungen von Auto Bild zufolge ist der Untergang des Autofrachters „FelicityAge“ Anfang 2022 möglicher Auslöser für die Verbannung. Das Schiff war mit mehreren tausend Elektroautos beladen und könnte aufgrund eines in Brand geratenen Exemplars vor den Azoren gesunken sein, heißt es weiter.
Das Gute: Bislang hat nur die Havila Kystruten ein Verbot an Bord ausgesprochen. Urlauber*innen, die mit einem E-Auto, Hybriden oder Wasserstoff-Fahrzeug reisen, sollten sich dennoch in jedem Fall über die entsprechenden Bedingungen vorab informieren. Denn ob weitere Betreiber folgen, ist noch nicht abzusehen.
So steht es um die Brandgefahr bei Elektroautos
Entgegen mancher Vermutungen sind E-Autos nicht brandgefährdeter als andere Fahrzeuge. Fange sie allerdings Feuer, kann das verheerendere Folgen haben als bei Benzinern.
So brennen sie auf andere Art, sind beim Löschen schlechter in den Griff zu bekommen und verlangen entsprechend größere Mengen an Löschwasser. Laut Auto Bild kann der Unterschied dabei tausende Liter ausmachen. Diese sind vor allem nötig, um den Akku zu kühlen.
Quellen: Havila Voyages (E-Mail-Statement), Auto Bild
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