Rund zehn Jahre ist es nun her, dass Edward Snowden die Welt auf die umfangreichen Spionagepraktiken von Geheimdiensten wie NSA und CIA aufmerksam machte. Seitdem lebt er im Exil in Moskau, doch bedeutet das keineswegs, dass er in Schweigen verfällt. Stattdessen arbeitet er fortwährend daran, die Menschen über mögliche Sicherheitsrisiken und Verblendungen aufzuklären. Auch hinter den jüngsten UFO-Sichtungen über Nordamerika vermutet er eine „konstruierte Panik“.
Edward Snowden vermutet „konstruierte Panik“
Knapp mehr als eine Woche ist es nun her, dass das US-Militär vor der Küste South Carolinas einen angeblich chinesischen Spionageballon vom Himmel holte. Seitdem tauchen immer mehr weniger einfach zuordenbare Objekte über dem drittgrößten Kontinent der Erde auf. Zum dritten Mal an drei aufeinanderfolgenden Tagen schoss die Luftwaffe eines dieser UFOs über der amerikanisch-kanadischen grenze ab – und dennoch scheint bislang kein Ende in Sicht.
Die Spekulationen überschlagen sich und selbst der Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums, das Pentagon, schloss „Aliens oder extraterrestrische Aktivitäten“ zwischenzeitig nicht aus. Edward Snowden hingegen meint: „Es sind keine Außerirdischen“.
„Ich wünschte, es wären Außerirdische“, schriebt der Whistleblower in einem Tweet, „aber es sind keine Außerirdischen.“ Es sei nur die alte „konstruierte Panik, ein attraktives Ärgernis, das dafür sorgt, dass Natsec-Reporter beauftragt werden, Ballon-Bullshit zu untersuchen, anstatt Budgets oder Bombenanschläge (à la Nordstream)“.
Angepasstes Radar
Mittlerweile weicht auch das Pentagon von seiner anfänglichen Vermutung ab. Glen VanHerek, Kommandeur des für die Abschüsse zuständigen Norad (North American Aerospace Defense Command), erklärte, es habe sich vornehmlich um „sehr, sehr kleine Objekte“ gehandelt. Diese hätten sich überwiegend gerade mal mit Windgeschwindigkeit fortbewegt. Tatsächlich könnte die jüngste Häufung der UFO-Sichtungen einen weit simpleren Grund haben, als bislang angenommen.
In Folge der Entdeckung des Spionageballons hatte das Norad sein Radarsystem angepasst. Mit Hilfe der neuen Kalibrierung wollte das Kommando den nordamerikanischen Luftraum noch genauer inspizieren, schreibt das ZDF. Die US-amerikanische Vize-Verteidigungsministerin Melissa Dalton glaubt, dass die Umstellung könne „zumindest teilweise die Zunahme an Objekten erklären, die wir in der vergangenen Woche entdeckt haben“.
Quelle: Twitter/@Snowden; ZDF
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