Android ist seit jeher kostenlos. Anstelle eines Bezahlmodelles setzt das Betriebssystem der durch Google geführten Open Handset Alliance auf vorinstallierte Apps. Diese interne Subvention ist eine maßgebliche Grundlage für die Profitabilität der Software. Das Problem: Sie könnte schon bald wegbrechen.
Android: Google muss umdenken
Beim Mobile Application Distribution Agreement (MADA) handelt es sich um einen Vertrag, den Hersteller unterschreiben müssen, bevor sie zertifizierte Android-Geräte auf den Markt bringen. Er setzt mitunter voraus, welche vorinstallierten Apps enthalten sein müssen, damit ihr Smartphone oder Tablet erscheinen darf.
In einen Regionen der Welt musste Google seine Verträge aufgrund etwaiger gesetzlicher Bestimmungen bereits anpassen. In der Türkei nutzt der Konzern daher das TMADA, innerhalb der EU nutzt er EMADA und in Russland und Belarus MADA mit leichten Anpassungen. Nun soll Android auch Indien eine Sonderbehandlung erhalten.
Der zuverlässige Leaker Kuba Wojciechowski erklärt, dass es sich im Fall Indien um die bislang wohl folgenschwerste Änderung des MADA handeln dürfte.
Handys verlieren 10 vorinstallierte Apps
Trotz zahlreicher Anpassungen hatten bislang alle Verträge eines gemein. Folgende elf Anwendungen mussten Hersteller um jeden Preis vorinstallieren:
- Chrome
- Drive
- Gmail
- Google Photos
- Google Play Movies and TV
- Google Play Store
- Google-Suche
- Maps
- Meet
- YouTube
- YouTube Music
In Indien aber soll künftig nur noch der Play Store von vornherein auf Smartphones mit Android verfügbar sein.
Geschäftsmodell im Wandel
Das könnte Google zu drastischen Schritten zwingen. Denn mit dem Wegbrechen dieser Erlössäule in Indien könnte der Stein erst ins Rollen kommen. Zahlreiche weitere Staaten und Staatenverbände, darunter die EU, arbeiten derzeit an neuen Gesetzen zur Stärkung von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Auch sie könnten neue MADA-Änderungen nach sich ziehen.
Für den Konzern aus dem kalifornischen Mountain View bedeutet das, dass bisherige Strukturen aufgebrochen und neu gedacht werden müssen. Eine naheliegende Konsequenz besteht in neuen Erlösmodellen für Android. Denkbar wäre, dass Kundinnen und Kunden für eine Version ohne vorinstallierte Anwendungen zahlen müssen, sofern sie der Installation nicht zustimmen.
Google selbst hat sich bislang noch nicht zu entsprechenden Plänen geäußert.
Quelle: Twitter/@Za_Raczke
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