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NASA: Forschung zu Kaffee-Genuss im All – sie ist wichtiger als du denkst

Auch im All möchte man Kaffee möglichst unkompliziert genießen. Nun hat die NASA die Ergebnisse jahrelanger Forschung gezeigt, mit der natürlich wichtigere Absichten verfolgt werden.

Ein Astronaut vor einer heißen Tasse Kaffee.
© Fatih Nizam - stock.adobe.com

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Die Astronautinnen und Astronauten auf der Internationalen Raumstation (ISS) sehen sich vor viele Herausforderungen gestellt, mental wie körperlich. Der ausgedehnte Aufenthalt in Schwerelosigkeit ist natürlich nicht einfach zu bewältigen, doch daran arbeitet man hinter den Kulissen beständig. Nun wurde bekannt, dass man bei der NASA schon seit geraumer Zeit an einer Lösung für Flüssigkeiten arbeitet. Diese macht Strohhalme überflüssig – und soll noch weitaus wichtigere Zwecke erfüllen.  

NASA: Flüssigkeiten in Schwerelosigkeit, die nicht umherfliegt

Bislang gab es zwei Optionen für die Flüssigkeitsaufnahme im All: Entweder man saugt einzelne, in Schwerelosigkeit umherfliegende Tropfen mit dem Mund auf oder man nutzt einen Strohhalm. Doch in den vergangenen Jahren hat man bei der NASA an einer dritten Option gearbeitet: eine spezielle Tasse, aus der die Flüssigkeit ganz normal getrunken werden kann, ohne dass sie wegschwebt.  

Das Projekt an sich mag zwar schon etwas älter sein, aber erst jetzt ist eine entsprechende Video-Demonstration an Bord der ISS bei Twitter veröffentlicht worden:

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Spezielle Forschung mit Hilfe von Kapillarkräften

Die besondere Weltraumtasse ist ein Ergebnis von mehreren Untersuchungen und Experimenten zu Flüssigkeiten im All. Ihnen ist gemein, die Eigenschaften von auf der Erde bekannten Materialien und Stoffen frei von der Schwerkraft genauer zu betrachten. Im vorliegenden Fall schaute man auf die sogenannte Fluiddynamik, mit deren Hilfe man die Schwerkraft in Schwerelosigkeit imitiert.

Um den gewünschten Effekt zu erhalten, setzt man bei der NASA auf eine Kombination aus Oberflächenspannung, Befeuchtung und Tassengeometrie. Die daraus resultierenden Kapillarkräfte sorgen dafür, dass die Flüssigkeit immer dicht an der festen Oberfläche bleiben und an ihr entlang fließen kann. Setzt man dann die Lippen zum Trinken an, wird die Flüssigkeit direkt in den Mund gezogen.

Kapillarkräfte gibt es auch auf der Erde und helfen unter anderem Pflanzen, Flüssigkeit aus dem Boden nach oben zu ziehen. Aufgrund der allgemein vorherrschenden Schwerkraft ist es aber nicht einfach, Nachforschungen ohne ihren Einfluss anzustellen.

Es geht nicht nur um Kaffee

Die NASA wäre aber nicht eine der führenden Raumfahrtorganisationen, wenn es ausschließlich um unbeschwerten Getränkegenuss im All ginge. Darüber hinaus bringen die dazugehörigen Experimente viele weitere Möglichkeiten mit. Indem man besser versteht, wie sich Flüssigkeiten frei von Schwerkraft verhalten, können in Zukunft neue Systeme entwickelt werden, die passiver operieren.

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Das bedeutet, das in ihnen keine beweglichen Teile verbaut werden müssen, die auch keinen zusätzlichen Energien verbrauchen. Stattdessen könnten die Fluiddynamik und bestimmte Formen ausreichen und komplexe Pumpen gegen zuverlässigere Alternativen ersetzen. Weiterhin könnten die Erkenntnisse und das Design der Weltraumtasse in der medizinischen Forschung oder bei der Verabreichung von Medikamenten Anwendung finden.

Quelle: NASA, Twitter/@ISS_Research

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