In jüngster Zeit hat das russische Unternehmen für Satellitenkommunikation, die Russian Satellite Communication Company (RSCC), wiederholt Beobachtungen von Versuchen gemacht, seine Satellitensignale zu stören. Daraufhin hat Russland ein Software-Hardware-System entwickelt, mit dem gezielte bösartige Störungen eines Satelliten erkannt werden können. Die Schuldigen werden im Westen vermutet, während Anonymous eine andere Meinung vertritt.
Russland: Neue Angriffe auf Satelliten
Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS erläuterte der RSCC-Generaldirektor Alexey Volin, dass gezielte böswillige Störungen, die früher festgestellt wurden, nicht auf zivile Raumfahrzeuge abzielten. Dennoch seien sie gerade in der aktuellen Situation ein besonders heißes Thema. Daher sei die Schaffung eines Software- und Hardwarekomplexes unerlässlich. Das Wichtigste sei festzustellen, ob es sich um eine absichtliche oder zufällige Störung handelt. Davon würden das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Reaktion abhängen.
„Leider ist das Thema in letzter Zeit sehr aktuell geworden, denn wir beobachten ständige Angriffe auf russische Satelliten aus dem benachbarten Gebiet“, so Volin. „Viele wissen aus Medienberichten von Versuchen, das Signal zu kompromittieren, es zu stören. […] Wir hoffen, dass wir die Sache bis Ende des Jahres abgeschlossen haben.“
Volin kündigte die Entwicklung des Software-Hardware-Systems auf dem Digital Transformation Forum an, das Teil der Russian Business Week 2023 ist. Erst zuletzt hatte Russland dem Westen vorgeworfen, zahlreiche Cyberangriffe auf wichtige Informationseinrichtungen verübt zu haben. Anstelle eines NATO-Staates bekannte sich damals das hacktivistische Kollektiv Anonymous zu den Attacken.
Anonymous bekennt sich
Auch als Reaktion auf die jüngste Ankündigung Russlands reagierte das Kollektiv via Twitter und beschuldigte Russland, den Westen für die Angriffe verantwortlich zu machen. Anonymous erklärte, dass seine Gruppe GhostSec bereits die Verantwortung für die Angriffe übernommen und die Kontrolle über Russlands Satelliten zu habe. Die Gruppierung erklärte ferner, dass alle Stützpunkte ihnen gehören würden, und forderte Russland auf, die Schuld nicht länger dem Westen zuzuschieben.
Die Entwicklung dieses neuen Software-Hardware-Systems verdeutlicht die anhaltende Bedeutung der Cybersicherheit in der Satellitenkommunikation – vor allem im Kontext des Krieges in der Ukraine. Da die Welt immer stärker von der Satellitentechnologie abhängig wird, müssen die Länder Maßnahmen zum Schutz ihrer Anlagen im Weltraum ergreifen.
Quellen: TASS; Twitter/@AnonOpsSE
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.