Während Rover auf dem Mars herumfahren und Sonden die Weiten des Universums jenseits unseres Sonnensystems erforschen, beherbergen die tiefsten Tiefen unserer Erde ebenfalls noch viele Geheimnisse. Nun gibt es einen neuen und spannenden Fund im Erdkern zu vermelden.
Auf dem Erdkern sollen extrem große Berge stehen
Ein Team um die Forscherin Samantha E. Hansen hat sich für ihre neue Studie sogenannte Ultralow Velocity Zones (ULVZ) im Erdinneren angeschaut. Dabei handelt es sich um Areale, in denen seismische Wellen viel langsamer werden als anderswo. Wie sie entstehen und welchen Zweck sie genau erfüllen, weiß man bis heute noch nicht. Bei neuen seismischen Analysen wollen die Forschenden aber eines erkannt haben: Auf dem Erdkern stehen offenbar Berge.
Diese sollen gigantische Ausmaße haben. Wie die Frankfurter Rundschau Edward Garnero, Co-Autor der Studie, zitiert, sollen sie bis zu fünfmal höher sein als der Mount Everest.
Auch spannend: Im Inneren unseres Planeten herrschen ganz andere, lebensfeindliche Temperaturen. Aber wie heiß ist der Erdkern wirklich? Wir liefern dir die Antwort und dazu noch einige interessante Details.
Ozeanboden formt riesige Gebilde
Zur Herkunft der Berge gibt es auch schon eine Vermutung. Allem Anschein nach entstehen sie durch Material, das vom Meeresboden stammt. Dies sei vor allem bei Subduktionszonen der Fall, wo zwei tektonische Platten sich übereinanderschieben. Die untere der Platten soll dann abbrechen und auf den Erdkern fallen, so die erste Hypothese. Bislang war nicht klar, was mit der unteren Schicht passieren würde, aber nun hat man eine mögliche Erklärung.
Die Entdeckung im Erdkern könnte in Zukunft von großer Wichtigkeit sein. So glaubt man nun, dass die heruntergefallenen Teile der Platte das Material für die ULVZ bereitstellen. Daraus lassen sich Verbindungen zwischen der oberflächlichen und tieferen Erdstruktur sowie allgemeinen Prozessen herleiten, die die Erde antreiben. So könnte es sein, dass die neuen Berge eine wichtige Rolle dabei spielen, wie Hitze aus dem Erdkern nach oben dringt.
Quellen: Frankfurter Rundschau, „Globally distributed subducted materials along the Earth’s core-mantle boundary: Implications for ultralow velocity zones“ (Science Advances 2023)
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