Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Dengue-Virus möglicherweise durch den Speichel von Mücken übertragen wird. Wenn eine infizierte Mücke ihr Opfer sticht, kann die sfRNA, eine Substanz im Speichel, das menschliche Immunsystem unterdrücken und das Risiko einer Infektion erhöhen. Im Wesentlichen hemmt sfRNA aus den Mückenstichen die körpereigenen Abwehrmechanismen gegen das Virus.
Mückenstiche können sfRNA übertragen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sfRNA im Speichel infizierter Mücken identifiziert, die die Biologie der Mücken zu untergraben scheint, um dem Virus eine bessere Chance zur Verbreitung zu geben. Sie veröffentlichten eine entsprechende Studie im Fachjournal PLOS Pathogens. Dengue ist ein ernstes Problem: Jedes Jahr infizieren sich rund 400 Millionen Menschen mit dem Virus, und derzeit gibt es keine Möglichkeit, das Virus zu behandeln, sondern nur Methoden zur Linderung der Symptome.
Die Forscherinnen und Forscher hoffen, dass ihre Entdeckung zu besseren Präventionsmaßnahmen gegen das Dengue-Virus ab dem Zeitpunkt der Infektion führen kann. Um es zu bekämpfen, ist es wichtig, mehr über das Virus und seine Ausbreitung zu wissen. Das Team ist zuversichtlich, dass seine Entdeckung schließlich zu wirksamen Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung führen wird, nicht nur bei Dengue, sondern auch bei anderen Flaviviren.
Das Dengue-Virus kommt hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Gebieten der Welt vor, insbesondere in urbanen und semi-urbanen Gebieten. Es ist in mehr als 100 Ländern in Afrika, Amerika, Asien und dem Pazifik verbreitet. In einigen Gebieten tritt das Dengue-Virus das ganze Jahr über auf, während in anderen Regionen saisonale Ausbrüche im Zusammenhang mit dem Regenzyklus auftreten können. Dengue wird hauptsächlich durch den Stich infizierter weiblicher Aedes-Mücken übertragen.
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Gefährlichstes Tier der Welt
„Es ist bemerkenswert, wie schlau diese Viren sind – sie unterlaufen die Biologie der Mücken, um unsere Immunreaktionen zu unterdrücken, so dass die Infektion Fuß fassen kann“, erklärt Dr. Mariano A. Garcia-Blanco, der vor kurzem an der University of Virginia den Lehrstuhl für Mikrobiologie, Immunologie und Krebsbiologie übernahm. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass ein besseres Verständnis der grundlegenden Biologie der Übertragung schließlich zu wirksamen Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung führen wird.“
Mückenstiche sind für die Übertragung mehrerer tödlicher Krankheiten verantwortlich, darunter Malaria, Gelbfieber und Zika. Nach Angaben des Wissenschaftlers und Autoren Adnan Qureshi von der University of Missouri sind durch Mücken übertragene Krankheiten jedes Jahr für mehr als eine Million Todesfälle verantwortlich. Das macht Mücken zum tödlichsten Tier der Welt. Die Mückenbekämpfung ist daher entscheidend, um die Ausbreitung dieser Krankheiten zu verhindern.
Die Entdeckung der Forschenden ist zwar ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Dengue, aber kein Allheilmittel. Der beste Weg, sich vor von Mücken übertragenen Krankheiten zu schützen, ist immer noch, sich nicht stechen zu lassen. Das kann man erreichen, indem man langärmelige Hemden und Hosen trägt, Mückenschutzmittel benutzt und unter einem Moskitonetz schläft.
Quellen: „The anti-immune dengue subgenomic flaviviral RNA is present in vesicles in mosquito saliva and is associated with increased infectivity“ (PLOS Pathogens, 2023); University of Virginia; „Zika Virus Disease – From Origin To Outbreak“ (Academic Press, 2018
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