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Experte gibt Entwarnung: Künstliche Intelligenz wird nicht die Welt übernehmen – „einfach nur lächerlich“

Die Folgen der Entwicklung einer Künstlichen Intelligenz, die den Menschen übertrifft, lassen sich nur schwerlich absehen.

Terminator vor einem roten Hintergrund
© Cevko - stock.adobe.com

KI: Was ist eine künstliche Intelligenz?

Vom Roboterarm bis zur hyperintelligenten Maschine – KI ist bereits jetzt ein fester Bestandteil unseres Alltags …  aber wie funktioniert eine KI?

Der renommierte Forscher und Turing-Preisträger Professor Yann LeCun hat Bedenken über die potenzielle Bedrohung der Menschheit durch künstliche Intelligenz (KI) als „einfach nur lächerlich“ abgetan. Auf einer Presseveranstaltung bei Meta in Paris räumte er ein, dass Künstliche Intelligenz (KI) zwar irgendwann intelligenter sein werde als der Mensch, dass dies aber noch lange nicht der Fall sei.

KI: Menschen projizieren eigene Tendenzen

Professor LeCun, der zusammen mit Geoffrey Hinton und Yoshua Bengio oft als „Godfather of AI“ bezeichnet wird, ist grundsätzlich anderer Meinung als seine Kollegen, was die potenziellen Risiken der KI für die Menschheit angeht. Er weist die weit verbreitete Befürchtung zurück, dass die Systeme irgendwann die Welt beherrschen könnte.

Auch behauptet er, dass solche Ängste das Ergebnis der Projektion menschlicher Tendenzen auf Maschinen seien. Er warnte außerdem vor dem Fehler, die Forschung zu sehr einzuschränken, und argumentierte, dass die Sicherheitsbedenken verfrüht seien, ähnlich wie Sicherheitsfragen zu Turbojets vor deren Erfindung irrelevant gewesen wären.

„Das ist einfach nur lächerlich“

Bei Meta, der Muttergesellschaft von Facebook, Instagram und WhatsApp, läuft ein umfangreiches KI-Forschungsprogramm mit dem Ziel, Systeme zu entwickeln, die so leistungsfähig sind wie Menschen.

LeCun betonte die Bedeutung der zielgerichteten KI, einer Strategie, die darauf abzielt, sichere Systeme mit Fähigkeiten wie Gedächtnis, logischem Denken, Planung und gesundem Menschenverstand zu schaffen. Er betonte jedoch auch, dass das Ziel, die menschliche Intelligenz durch KI zu übertreffen, noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte entfernt ist, da noch mehrere Schlüsselkonzepte entwickelt werden müssen.

Es bestehe die Befürchtung, dass Wissenschaftler, wenn Artificial General Intelligence (AGI) existierte, „ein superintelligentes System einschalten könnten, das innerhalb von Minuten die Welt übernimmt“, zitiert die BBC. „Das ist einfach nur lächerlich.“

„Neue Renaissance für die Menschheit“

Bei der Erörterung der Zukunft der KI ging Prof. LeCun auf deren Auswirkungen auf die Beschäftigung ein und meinte, dass die KI zwar unweigerlich die Art der Arbeit verändern wird, aber wahrscheinlich keine dauerhafte Massenarbeitslosigkeit verursachen wird. Stattdessen sieht er eine „neue Renaissance für die Menschheit“, ähnlich wie die Auswirkungen des Internets oder der Druckerpresse.

Da die Abstimmung über das europäische KI-Gesetz zur Regulierung von KI noch aussteht, äußerte sich Professor LeCun auch zum Thema KI-Regulierung. Nach seinen Gesprächen mit europäischen KI-Start-ups hält er die vorgeschlagene Regelung für potenziell zu weit gefasst oder zu restriktiv und schlägt stattdessen einen maßgeschneiderten Ansatz vor, bei dem die Regeln je nach Anwendung variieren.

Quelle: BBC

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