München ist ein teures Pflaster. Viele Arbeitnehmer*innen wird es daher sehr freuen, dass der Mindestlohn Anfang 2024 auf 12,41 Euro angehoben werden soll. Die SPD/Volt-Fraktion ist der Ansicht, dass die Erhöhung nicht ausreicht, um in München ein sorgenfreies und angemessenes Leben führen zu können. Aus diesem Grund möchten die beiden Parteien in der kommenden Woche einen eigenen Mindestlohn für die bayerische Landeshauptstadt im Stadtrat vorschlagen und zur Abstimmung bringen. So hoch soll der Mindestlohn in München dann ausfallen.
Eigener Mindestlohn für München: So hoch soll er ausfallen
Gibt es für Friseure, Reinigungskräfte und Pflegekräfte in München bald einen höheren Mindestlohn als anderswo in Deutschland? Möglicherweise schon. Denn wenn es nach der SPD/Volt-Fraktion geht, dann schon. Denn wie die Bild-Zeitung berichtet, planen die Parteien, den Mindestlohn in der bayrischen Landeshauptstadt auf 16 Euro zu erhöhen. Erst einmal sollen alle Beschäftigten der Stadt München den höheren Mindestlohn bekommen.
Doch dabei soll es nicht bleiben. Denn diese Vorgabe soll auch von allen städtischen Unternehmen wie den Stadtwerken, der Messe und dem Olympiapark eingehalten werden, wie die Bild-Zeitung berichtet. Des Weiteren sieht der Plan der beiden Parteien vor, dass Unternehmen, die Aufträge von der Stadt erhalten möchten, ebenfalls den Münchner Mindestlohn gewährleisten müssen.
Der Bild-Zeitung zufolge sollen zudem auch private Unternehmen ermutigt werden, freiwillig den höheren Stundenlohn zu zahlen. Wenn sie bereit sind, den Mindestlohn von 16 Euro zu zahlen, erhalten sie eine Zertifizierung. Dies soll vielen Unternehmen erleichtern, dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen.
System aus London als Vorbild
Des Weiteren soll der kommunale Mindestlohn als Entscheidungskriterium bei der Vergabe städtischer Aufträge eingeführt werden. Ein vielversprechendes Pilotprojekt wird zunächst in den Bereichen Reinigung und Sicherheit getestet. Doch damit nicht genug – auch private Unternehmer sollen verstärkt in die Verantwortung genommen werden. Hierbei setzen SPD und Volt auf ein System, das dem „London Living Wage“ ähnelt. In der pulsierenden Hauptstadt Englands existiert bereits ein freiwilliger Mindestlohn, der den tatsächlichen Lebenshaltungskosten gerecht wird.
Unternehmen, die sich diesem wegweisenden Konzept anschließen – in London sind es bereits beachtliche 3.400 – verpflichten sich, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Lohn zu zahlen, der entweder dem „London Living Wage“ entspricht oder diesen sogar übertrifft. Als Belohnung für ihr Engagement erhalten sie eine offizielle Zertifizierung.
„Mit der Mindestlohninitiative kämpft die SPD für eine bezahlbare und soziale Stadt. Arbeit muss sich lohnen und alle Münchner sollen sich ihr Leben in der Stadt leisten können“, erklärt Christian König, finanzpolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion. Dies sei auch eine Frage von Respekt. Gerade in einer so attraktiven, aber auch teuren Stadt wie München sei es deshalb besonders dringlich, „dass die Löhne insbesondere für Normal- und Geringverdienende steigen“.
Quellen: Bild-Zeitung
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