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Geheimnis um 2.000 Jahre altem Grab nach 24 Jahren endlich gelöst

Ein archäologischer Fund beschäftigte die Forschung seit mehr als zwei Jahrzehnten. Nun gibt es endlich eine Antwort auf eine brennende Frage.

Person pinselt vorsichtig bei einer archäologischen Ausgrabung.
© Ирина Абраменко - stock.adobe.com

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Manch ein archäologischer Fund liefert nicht gleich auf Anhieb alle Informationen über sich selbst. Oftmals bleiben nach der Entdeckung ungeklärte Fragen, auf die es jahrelang keine Antwort gibt. Zumindest in einem Fall konnten aber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Mysterium nach mehr als 20 Jahren lüften.

Archäologischer Fund: Das befand sich wirklich in diesem Grab

Im Zentrum einer neuen Studie steht ein etwa 2.000 Jahre altes Grab, das bereits 1999 auf den englischen Scilly-Inseln entdeckt wurde. Darin fand man ein Schwert mitsamt der Schwertscheide und ein Schild – Gegenstände, die man für gewöhnlich mit Männern in Zusammenhang bringt. Allerdings lag auch eine Brosche und ein Bronzespiegel mit Sonnenmotiv dabei, was typisch für Frauen war.

Das Grab ist einzigartig für die Eisenzeit in Europa, da man nirgendwo sonst ein Schwert und einen Spiegel gleichzeitig fand. Zu den menschlichen Überresten konnte man bislang keine näheren Angaben machen. 24 Jahre lang war das Geschlecht der vergrabenen Person unbekannt. Doch jetzt will man herausgefunden haben, dass es sich um eine Frau handelte. Diese Erkenntnis wirft ein neues Licht auf die Rolle von Kriegerinnen während einer Zeit, in der Gewalt zwischen Gemeinschaften üblich war.

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Menschlichen Überresten wortwörtlich auf den Zahn gefühlt

Vorherige Versuche, das Geschlecht des Menschen zu bestimmen, schlugen aufgrund der fortgeschrittenen Zersetzung der Knochen fehl. Eine DNA-Analyse war so zum Beispiel nicht möglich, denn insgesamt konnte man nur 150 Gramm an Knochen und Zähnen zusammentragen – ansonsten blieb nur ein dunkler Fleck an der Stelle, wo der Körper einst lag.

Mehr als zwei Jahrzehnte später ist die Technologie so weit fortgeschritten, dass das Forschungsteam den Zahnschmelz näher untersuchen konnte. Denn dieser ist die härteste und langlebigste Substanz des menschlichen Körpers, wie Dr. Glendon Parker der University of California, Davis, erklärt. Außerdem, und das war entscheidend, enthält Zahnschmelz ein Protein, das entweder eine Verbindung zum X- oder Y-Chromosom aufweist. Auch dieses Protein kann sehr gut die Zeit überdauern, anders als DNA. Ausgehend von den genommenen Proben können Parker und sein Team nun mit 96-prozentiger Sicherheit sagen, dass es sich um eine Frau handelte.

Diese neue Erkenntnis zum archäologischen Fund lässt darauf schließen, dass Frauen zumindest auf den Scilly-Inseln der Eisenzeit eine führende Rolle in der Kriegsführung eingenommen haben könnten. Daraus lässt sich außerdem die Theorie ableiten, dass Frauen allgemein in dieser Zeitepoche bei Überfällen und anderen Arten von Gewalt stärker involviert waren, als man bislang glaubte.

Quelle: „Sex identification of a Late Iron Age sword and mirror cist burial from Hillside Farm, Bryher, Isles of Scilly, England“ (Journal of Archaeological Science: Reports 2023)

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