Bei Temu gibt es ähnlich wie bei Amazon wirklich alles. Egal oft Luftmatratze, Kopfhörer, Fashion oder doch diverse Küchen-Gadgets und Werkzeuge, hier wird jeder fündig. Allerdings hat Temu einen zusätzlichen Coup: Die Preise sind spottbillig. Verbraucherschützer*innen sind daher schnell hellhörig geworden.
Temu: Hier lauern Extrakosten
Die Preise auf Temu sind wahrlich mit nichts zu vergleichen. Manche Produkte kosten nur wenige Cent. Aber auch Teppiche für 3,68 Euro sind keine Seltenheit, zudem ist beinahe jedes zweite Produkt wegen einer Rabattaktion reduziert. Verständlicherweise greifen viele Verbraucherinnen und Verbraucher gern zu günstigen Produkten. Immerhin ist fast alles in der Herstellung etliche Male günstiger als der Ladenpreis vermuten lässt. Bei Temu hat man insbesondere durch die krummen Beiträge von 18,37 Euro oder 0,28 Euro das Gefühl auch nur diesen Herstellungspreis zu zahlen.
Allerdings kann eine Bestellung auch schnell die Kosten in die Höhe steigen lassen, verrät nun die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Damit die Kosten günstig bleiben, kommen die Produkte eingeflogen – oft mit mehreren Stopps. So muss man keine Lager in Deutschland bezahlen. Doch bevor sie von der deutschen Grenze bis an deine Haustür geliefert werden, müssen die Waren durch den Zoll. Und genau hier lauert die Kostenfalle. Zollgebühren fallen zwar erst ab einem Sachwert von 150 Euro an, allerdings können Steuerzahlungen fällig werden. Die Einfuhrumsatzsteuer von 19 Prozent oder die Verbrauchssteuer von acht Prozent können also geltend gemacht werden.
Aus diesem Grund besser auch verzichten
Doch nicht nur diese Extragebühren und der zeitliche Aufwand sollten dich überdenken lassen, bei Temu eine Bestellung aufzugeben. Die Verbraucherzentrale NRW warnt des Weiteren davor bei dem Dienst in Vorkasse zu gehen. Der Hintergrund: Oft kommen die Waren gar nicht, in mangelhafter Qualität oder defekt an. Daher solltest du erst bezahlen, wenn alles heil, funktionstüchtig und zu deiner Zufriedenheit eingetroffen ist.
Zudem sei bei diesen Preisen und dem stetig wechselnden Überangebot nicht stets von seriösen Händlern auszugehen. Temu selbst verkauft gar keine Waren, sondern dient lediglich als Plattform zum Vertrieb. Abzocke ist hier also kinderleicht möglich.
Doch selbst bei einem Glücksgriff solltest du Vorsicht walten lassen. Insbesondere elektronischen Geräten auf Temu ist nicht zu vertrauen. Nicht nur gehen Kopfhörer für wenige Euro schnell kaputt, sie können sogar gefährlich werden. Ohne entsprechende Sicherheitskennzeichnungen musst du mit dem Risiko leben, dass die Geräte explodieren, überhitzen oder Kurzschlüsse verursachen können.
Quelle: Verbraucherzentrale NRW, eigene Recherche
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