Die Menschheit wächst und wächst – und das ist nicht gut. Schon jetzt sind erste Folgen dessen zu erkennen und es werden nicht weniger. Ein Forscher hat nun in seiner neuen Studie festgehalten, was sich langfristig noch daraus ergeben wird.
Menschheit Zusammenbruch der Zivilisation
Der Populationsökologe William Rees von der University of British Columbia in Kanada hat für seine neue Forschungsarbeit eine düstere Prognose für die Menschheit aufgestellt. Demnach würde die dramatische Vergrößerung der Weltbevölkerung das Risiko einer „Korrektur“ für die Menschheit bis zum Ende dieses Jahrhunderts erhöhen.
In erster Linie geht es bei seinen Ausführungen um den immensen Verbrauch von natürlichen Ressourcen. Aufgrund dessen und typisch menschlicher Tendenzen wäre es sehr schwierig, das fortgeschrittene ökologische Überschreiten des Ressourcenverbrauchs in Schach zu halten. Daraus könnte ein „Kollaps der Zivilisation“ folgen, bei dem große Teile der Menschheit verschwinden würden. Nur die reichsten und widerstandsfähigsten Gesellschaften würden diese Kurskorrektur überstehen.
Auch spannend: Rees ist nicht der einzige Wissenschaftler, der in der jüngeren Vergangenheit ein düsteres Bild der Zukunft zeichneten. Ein anderes Forschungsteam prophezeite den Weltuntergang bis 2100 durch einen ganz bestimmten technologischen Fortschritt.
Das Erfolgsgeheimnis des Menschen: Fortschritt und fossile Brennstoffe
Wie Rees ausführt, habe sich der Mensch dazu entwickelt, sich exponentiell zu vermehren, sich geographisch zu verbreiten und alle verfügbaren Ressourcen zu konsumieren. Nur habe es die meiste Zeit über stets negatives Feedback dafür gegeben. Das heißt, es gab stets viele äußere Faktoren, die dafür gesorgt haben, dass die Bevölkerungszahl nie überhandgenommen hatte.
Wissenschaftliche und industrielle Revolutionen sorgten aber für die Kehrtwende: Die Sterblichkeitsraten sind drastisch zurückgegangen, gleichzeitig sorgten Technologien auf Basis fossiler Brennstoffe für eine ständig bessere Verfügbarkeit von Lebensmitteln.
Die Menschheit denkt zu kurzfristig
Durch unsere Dominanz haben wir vergessen, dass wir nach wie vor der natürlichen Selektion unterworfen sind, so der Forscher. Gleichzeitig ist der Menschheit ein sehr kurzfristiges Denken eingeschrieben, weil sich dies in ihrer Evolution als vorteilhaft zeigte. Deswegen würden wir immerzu so viel wie es nur möglich ist nehmen wollen.
Die Folgen sind zum Teil hinlänglich bekannt: Der exzessive weltweite Konsum führt zu steigender Verschmutzung und der Unterbrechung von Nahrungszyklen. Dadurch hat man ein weiteres Massensterben von Lebewesen eingeläutet und riskiert somit einen „chaotischen Zusammenbruch essenzieller, lebenserhaltender Funktionen“. Erneuerbare Energien seien Rees zufolge kein wirkungsvoller Lösungsansatz, da sie nicht die Überbevölkerung adressieren und nur zusätzlich zum Konsum beitrügen.
Die einzige Lösung: Übermäßigen Ressourcenverbrauch eindämmen
Beim gegenwärtigen technologischen Fortschritt würde sich eher die Frage stellen, ob er mit den steigenden Bedürfnissen einer immer größer werdenden Menschheit schritthalten kann. Können Innovationen aber keine Lösungen bringen, werden Lebensmittelknappheit, Kriege, unsichere Lebensräume und Krankheiten die Bevölkerungszahlen beeinflussen.
Rees glaubt, dass kein einzelnes Symptom des enormen Konsums losgelöst von anderen adäquat adressiert werden kann. Stattdessen müsste der Ressourcenverbrauch direkt bekämpft werden – und dies würde alle anderen Konsequenzen direkt reduzieren.
Quelle „The Human Ecology of Overshoot: Why a Major ‘Population Correction’ Is Inevitable“ (World 2023)
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