Es mag zwar bereits einige Jahre alt sein, aber das iPhone 12 ist noch immer sehr weit verbreitet und leistet Millionen von Nutzerinnen und Nutzern treue Dienste. Allerdings droht in mehreren europäischen Ländern ein Verkaufsstopp. Das will Apple natürlich verhindern, doch die Öffentlichkeit soll möglichst wenig davon erfahren.
iPhone 12: Frankreich droht mit Verbot
Mit der offiziellen Vorstellung des iPhone 15 am 12. September 2023 hat Apple unter anderem den Produktionsstopp des iPhone 12 besiegelt. Das heißt aber nicht, dass das Smartphone von jetzt auf gleich aus den Verkaufsregalen verschwinden wird. Die restlichen Lagerbestände werden dennoch weiterhin verkauft. Doch in Frankreich droht jetzt ein rasches Ende.
Die dort tätige Aufsichtsbehörde für die Funknetzversorgung Agence nationale des fréquences (ANFR) hat bereits ein vorübergehendes Angebotsverbot für das Gerät ausgesprochen. Grund hierfür sollen zu hohe Strahlungswerte in Tests sein, die über den Bestimmungen liegen. Sollte Apple nicht schnellstmöglich mit einem Update gegensteuern, wäre der vollständige Rückruf der verbliebenen Exemplare der nächste Schritt. Wie Reuters schreibt, plane das Unternehmen aus Cupertino mit einer zeitnahen Aktualisierung.
Auch gut zu wissen: Jüngst hat Apple die nächste Flaggschiff-Generation der eigenen Smartphones vorgestellt. Aber lohnt sich der Kauf? Wir vergleichen für dich das iPhone 14 mit dem iPhone 15.
Angeblich zu hohe Strahlungswerte beim iPhone 12
Bei Labortests der ANFR soll herausgekommen sein, dass der Körper bei direktem Körperkontakt mit einem aktivierten iPhone 12 – in der Hand oder in der Hosentasche – etwa 5,74 Watt Strahlung pro Kilogramm aufnimmt. Der von der EU vorgegebene Maximalwert liegt aber bei lediglich 4 Watt pro Kilogramm. Das sind weit höhere Werte als noch 2022 für iPhones festgestellt wurde. Warum erst jetzt, drei Jahre nach Veröffentlichung, diese Problematik überhaupt aufgekommen ist, bleibt vorerst unklar.
Den Grenzwert von 2 Watt pro Kilogramm für einen Abstand von 0,5 Zentimetern würde das iPhone 12 immerhin einhalten. Dieser Wert gilt für das Tragen in einer Jacke oder einer Tasche. Wie der Guardian berichtet, würde Apple die Testergebnisse bereits anfechten. Das Unternehmen soll Testergebnisse von mehreren eigenen und unabhängigen Labors vorgelegt haben, die zeigen, dass die Werte im regelkonformen Bereich liegen würden.
Apple-Angestellte sollen keine Fragen zu Strahlung beantworten
Derweil hat die ANFR ihre Ergebnisse an die Regulierungsbehörden anderer EU-Staaten gesendet, was einen Schneeballeffekt nach sich ziehen könnte. Dieser scheint sich bereits einzustellen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters in separaten Meldungen berichtet, ziehen jetzt auch Belgien und Deutschland entsprechende Überprüfungen des iPhone 12 in Betracht. Ob es dann hierzulande ebenfalls zu einem Verbot kommt, wird sich noch zeigen.
Wie Bloomberg außerdem in Erfahrung gebracht haben will, soll Apple der eigenen Hotline-Belegschaft gesagt haben, Fragen zur Strahlung möglichst auszuweichen. Fans können derweil zum Glück auf die Vorgänger und Nachfolger ausweichen.
Quellen: ANFR, The Guardian, Reuters, Bloomberg
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