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Gruselig: Neuartige Pilzinfektion erstmals beim Menschen nachgewiesen

Pilzinfektionen sind an sich nicht neu. Doch wenn ein neuer zum ersten Mal einen Menschen befällt, sollte man hellhörig werden.

Violetter Knorpelschichtpilz an einer Baumrinde.
© Heiko Küverling - stock.adobe.com

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In der Botanik können Pflanzen von gefährlichen Pilzen befallen werden, die für ihren raschen Tod verantwortlich sein können. Grundsätzlich gibt es wiederum auch bekannte Pilzinfektionen beim Menschen. Dass aber eine für gewöhnlich bei Pflanzen vorkommende Erkrankung auch bei einer Person festgestellt werden konnte, gab es noch nicht – und ist äußerst besorgniserregend.

Pilzinfektionen: Violetter Knorpelschichtpilz beim Menschen nachgewiesen

Wie es in einer neuen Studie heißt, konnte man vor einiger Zeit den Violetten Knorpelschichtpilz zum ersten Mal in einem Menschen vorfinden. Dieser befällt eigentlich Laub- und seltener Nadelholz und ist weltweit verbreitet – in Deutschland ist er in Laubwäldern häufig anzutreffen. Doch ein 61-jähriger Pilzforscher in Indien bildet jetzt die bislang einmalige Ausnahme.

Damit scheint der Pilz den Sprung über die Artengrenzen hinweg gelungen zu sein. Der Mann wurde mit heiserer Stimme und einem Husten in einer Klinik vorstellig, litt unter starker Müdigkeit und hatte Probleme beim Schlucken. Eine Untersuchung offenbarte dann einen Abszess neben seiner Luftröhre.

Zunächst konnte man keine verdächtigen Bakterien entdecken. Mit Hilfe einer speziellen Technik fand man aber lange, wurzelartige Hyphen – das sind fadenartige Vegetationsorgane von Pilzen. Eine DNA-Probe macht die eindeutige Identifikation möglich.

Auch spannend: Pilzinfektionen sind auch schon längst Gegenstand in Filmen und Serien und dienen als erzählerischer Ausgangspunkt für spannende Unterhaltung. Aber wie wahrscheinlich sind sie? Wir sagen dir, wie realistisch zum Beispiel die Pilzpandemie in „The Last of Us“ ist.

Offene Fragen bereitet Experten Sorgen

Wie sich der Mann diese Pilzinfektion einholen konnte, ist aber noch ein Rätsel. Er selbst arbeitet zwar mit ihnen, konnte sich aber nicht daran erinnern, in jüngerer Vergangenheit zuvor dem Violetten Knorpelschichtpilz begegnet zu sein. Nichtsdestotrotz kam er mit anderen Pilzarten und verfaulendem Material in Kontakt.

Doch der Mann erfreute sich der Studie zufolge eines intakten Immunsystems, was den Befall besonders verwirrend und vor allem besorgniserregend macht – für gewöhnlich müsste ein Erreger perfekte Bedingungen vorfinden, um plötzlich in einem fremden und vor allem feindlichen Umfeld zu überleben und zu gedeihen.

Regelmäßige Austrocknung des Geschwürs und eine zweimonatige Behandlung mit einem Mittel gegen Pilze haben aber dem Mann geholfen. Auch zwei Jahre später ging es ihm noch gut und es gab keine Anzeichen eines erneuten Befalls. Dass es aber überhaupt zu dieser speziellen Pilzinfektion kommen konnte, macht Forscherinnen und Forscher besonders aufmerksam und zeigt, dass sich auch in der Pflanzenwelt Gefahren befinden, die zumeist übersehen werden.

Quelle: „Paratracheal abscess by plant fungus Chondrostereum purpureum- first case report of human infection“ (Medical Mycology Case Reports 2023)

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