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Elektroautos: Neue Steuererleichterungen in Planung

Durch auslaufende staatliche Förderungen stockt der E-Auto-Markt. Nun will Vizekanzler Habeck nachjustieren.

Person hält Geldscheine in der Hand. Im Hintergrund wird gerade ein Elektroauto geladen.
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Elektroautos: Forscher widerlegen Mythos

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Die Bundesregierung plant neue Steuererleichterungen, um den schwächelnden Absatz von Elektroautos in Deutschland wieder anzukurbeln. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte an, dass das Kabinett bereits an diesem Mittwoch über entsprechende Maßnahmen beraten werde. Diese Initiative ist Teil der sogenannten Wachstumsinitiative, die darauf abzielt, den Industriestandort Deutschland und insbesondere die Autoindustrie zu stärken.

Elektroautos sollen die Autoindustrie stärken

Der Rückgang der E-Auto-Neuzulassungen in Deutschland ist besorgniserregend. Im Juli 2024 wurden nur noch knapp 30.100 Elektroautos neu zugelassen – ein Rückgang von über einem Drittel im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ein Grund dafür ist das Auslaufen der staatlichen Förderung Anfang des Jahres, das zusammen mit hohen Anschaffungskosten die Nachfrage dämpfte. Auch die Verunsicherung durch politische Diskussionen, wie etwa die Forderung nach einer Rücknahme des Verbrenner-Verbots ab 2035, trägt laut Habeck zur aktuellen Flaute bei.

Daher will der Grünen-Politiker nun nachjustieren. „Die Autoindustrie ist ein Eckpfeiler des Industriestandorts Deutschland, und das soll auch so bleiben“, zitierte ihn etwa die Zeit. Die geplanten Steuererleichterungen umfassen unter anderem bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen bei der Anschaffung von Elektro-Dienstwagen.

Konkret soll rückwirkend zum 1. Juli eine Sonderabschreibung für neu zugelassene vollelektrische Fahrzeuge bis Ende 2028 eingeführt werden. Zudem soll der maximale Bruttolistenpreis für die steuerliche Begünstigung von Dienstwagen von 70.000 auf 95.000 Euro angehoben werden. Diese Maßnahmen sollen die Attraktivität von Elektroautos steigern und so die Nachfrage wieder ankurbeln.

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Habeck bleibt optimistisch

Während die Bundesregierung versucht, den Markt für Elektroautos zu beleben, steckt der Volkswagen-Konzern in einer tiefen Krise. Der Autobauer kündigte nach einer Führungskräftetagung einen verschärften Sparkurs an, der auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen umfassen könnte. Habeck forderte VW auf, diese Entscheidungen in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern zu treffen und betonte die Verantwortung des Unternehmens gegenüber seinen Beschäftigten und der deutschen Wirtschaft insgesamt.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt Habeck optimistisch, dass die langfristige Planungssicherheit den Industriestandort Deutschland sichern kann. Eben eine solche, wie sie etwa durch die EU-Vorgaben zum Verbrenner-Aus ab 2035 geschaffen wird.

„Wer wie Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) die Rücknahme [des Verbrenner-Aus] propagiert, verspielt Verlässlichkeit und zeigt, dass er wenig von Zukunftsfähigkeit versteht“, mahnt Habeck deutlich. Er wies jedoch darauf hin, dass es entscheidend sei, die Transformation der Autoindustrie hin zu Elektroautos weiterhin sowohl durch Maßnahmen auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite zu unterstützen.

Quelle: Zeit

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