Nur etwa 60 Prozent des Mondes sind von der Erde aus zusehen. Seit Tausenden von Jahren starren Menschen in den Nachthimmel und fragen sich, welche Geheimnisse der Erdtrabant vor uns verbirgt. Einem davon ist die Wissenschaft nun deutlich näher gekommen. Denn neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Wasser auf dem Mond weiter verbreitet ist als gedacht.
Mehr Wasser auf dem Mond als bisher vermutet
Die neuen Erkenntnisse, die vor Kurzem im The Planetary Science Journal erschienen sind, sind für die Forschung dabei mehr als überraschend. Denn bisher ging diese davon aus, dass nur in der Polarregion und insbesondere in den tief im Schatten liegenden Kratern Wasser auf dem Mond im Überfluss vorhanden sei. Doch eine neue Analyse von Aufnahmen zeigt, dass es auf dem Himmelskörper zahlreiche weitere Wasser- und Hydroxylquellen gibt.
Dazu zählen auch wasserreiche Gesteine, die durch Meteoriteneinschläge in allen Breitengraden freigelegt wurden. Diese befinden sich dabei nicht nur im Schatten, sondern auch in von der Sonne bestrahlten Regionen. Die neuen Erkenntnisse könnten damit auch für zukünftige Missionen von enormer Bedeutung sein.
Lesetipp: Fotograf verblüfft mit nie gesehenen Details vom Mond
Rätselhafte Merkmale auf Mondoberfläche
„Zukünftige Astronauten könnten in der Lage sein, sogar in Äquatornähe Wasser zu finden, indem sie diese wasserreichen Gebiete ausnutzen“, so Roger Clark, leitender Wissenschaftler am Planetary Science Institute und Hauptautor der Studie. Er fügt hinzu: „Zu wissen, wo sich Wasser befindet, hilft nicht nur, die geologische Geschichte des Mondes zu verstehen, sondern auch, wo Astronauten in Zukunft Wasser finden könnten.“
Neben zahlreichen Quellen von Wasser auf dem Mond zeigt die neue Studie auch Ausprägungen rätselhafter Merkmale auf der Oberfläche, die als Mondwirbel bezeichnet werden. Darunter auch welche in noch nie zuvor gesehene Bereiche des Erdtrabanten, die sich zudem anders verhalten als die bereits bekannten Wirbel. „Durch die Kartierung des Mondes auf diese neue Art und Weise zeigt sich, dass die Mondoberfläche komplexer ist, als wir dachten“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung.
Quellen: „The Global Distribution of Water and Hydroxyl on the Moon as Seen by the Moon Mineralogy Mapper (M3)“ (The Planetary Science Journal, 2024), Planetary Science Institute
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.