Im Gegensatz zu Apple ist der Virenschutz bei Android-Geräten etwas schwieriger aufrecht zu erhalten. Noch unmöglicher wird es, wenn scheinbar harmlose Anwendungen eine ungeahnte zweite Funktion besitzen und Geräte mit gefährlicher Software bespielen. Das Problem: Selbst im Google Play Store gibt es Exemplare, die auf den ersten Blick nützliche Features versprechen, aber eigentlich nur Schaden anrichten. So auch die folgenden vier, bei denen Vorsicht geboten ist. Es ist empfehlenswert, die Android-Apps zu löschen.
Apps löschen: Gleich 4 schaden dem Virenschutz bei Android
Sicherheitsexperten von CheckPoint berichten immer wieder von schadhaften Anwendungen. Darunter auch von einer gefährlichen Familie an Malware, sowie anderen Vertretern bereits bekannter Schadsoftware, die unter anderem schon im Google Play Store aufgespürt, und daraus entfernt wurden. Um Virenschutz von Android aufrecht zu erhalten, sind derartiges Apps zu löschen.
Dazu gehören die als „Haken“ sowie „ai.type“ oder auch „BearClod“ betitelte, sogenannte „Clicker“, also Malware, die den Nutzer nachahmt und auf Werbeanzeigen klickt. Allein innerhalb der „BearClod“-Familie konnten die Forscher beispielsweise schon einmal ganze 47 Anwendungen im Google Play Store ausmachen, die über 78 Millionen Mal heruntergeladen wurden. Dazu kamen acht verdächtige Vertreter von „Haken“, die es damals auf mehr als 50.000 Downloads gebracht hatten.
Beispiele für solche Apps, die du löschen solltest und die den Virenschutz auf Android-Geräten gefährden, sind die Folgenden:
- Homely Wallpaper
- Landscape Camera
- Flowerry Photo Editor
- Compass
Nicht die einzigen Gefährder des Virenschutzes bei Android
Die Anwendungen wurden zwar alle aus dem Google Play Store entfernt, solltest du sie aber schon vorher heruntergeladen haben und weiterhin benutzen, gilt es, die Apps zu löschen. Es sind auch nicht die einzigen Anwendungen, die dir gefährlich werden können. Nicht alle greifen gleich den Virenschutz von Android an, können dir aber auf andere Art unbequem werden. Manche Apps können sich in dein Google-Konto hacken. Und selbst die populäre Facebook-App kann unangenehme Folgen haben.
Ist Virenschutz für mein Handy notwendig?
Um vor solchen Gefahren dauerhaft sicher zu sein, sollte eine Frage geklärt werden: Ist ein Programm für Virenschutz auf dem Handy notwendig? Eine klare Antwort darauf gibt es wie sooft nicht. Zumindest angesichts der Tatsache, wie viele schadhafte Apps heute existieren und immer wieder neu entwickelt werden, kann es sich aber lohnen, anhand des eigenen Nutzerverhaltens zu entscheiden.
User, die genau darauf achten, wo und welche Anwendungen sie auf ihr Gerät laden, sollten auch ohne Extra-Virenschutz für ihr Android-Handy auskommen. Es gilt die Grundregel, möglichst nur auf bekannte Quellen und Anbieter von Anwendungen zurückzugreifen. Der Google Play Store hat mit Google Play Protect zum Beispiel bereits einen ganz eigenen Virenscanner an Bord. Zudem steckt ein Großteil der gefährlichen Malware laut Curved in sogenanten APK-Dateien, die nicht aus dem Google Play Store stammen.
Welcher Virenschutz ist für mein Handy geeignet?
Wer sich dennoch dazu entscheidet, den Virenschutz auf dem Android-Gerät zu erhöhen, sollte auf einige wichtige Merkmale eines guten Virenscanners achten. Viele der Programm bringen nämlich Funktionen mit, die von Google bereits abgedeckt werden und dementsprechend unnötig Platz und Leistung deines Handys beanspruchen können. Auch praktische Zusatzfunktionen, die zum eigentlichen Virenschutz unter Android gar nichts beitragen, sind unnötig. Wichtig sind dagegen die folgenden Dinge:
- Präzise Gefahrenerkennung: Für optimalen Virenschutz auf Android-Geräten sollte ein Programm in der Lage sein, schädliche Dateien zu erkennen. Regelmäßige Updates der Software sind dafür ein Muss.
- Geringe Fehlalarm-Quote: Gefahr zu erkennen, ist eine Sache, zu viele Warnungen auszusprechen, eine andere. Für guten Virenschutz ist es nötig, dass nicht alle Anwendungen einfach abgeblockt werden, sondern nur in wirklich verifizierbaren Fällen.
- Wenig Systemauslastung: Beim Virenschutz sollte es um das Wesentliche gehen, das heißt die verwendete Software ist möglichst schlank und konzentriert sich auf genau diese Aufgabe. Wenig bis gar keine Verzögerungen sowie angemessene Belastung deines Akkus sind mindestens Pflicht.
Ist kostenloser Virenschutz für Android ausreichend?
Viele verfügbare Apps für mehr Virenschutz auf Android-Geräten kosten Geld. Das hängt damit zusammen, das ihre Entwicklung und dauerhafte Pflege oftmals nicht ohne großen Aufwand und Kosten möglich ist. Aber: Es gibt durchaus auch kostenlose Virenscanner von bekannten Anbietern, wie „Sophos Mobile Security“ oder „Avast Mobile Security Free“, die Gratis-Schutz ermöglichen.
Wichtig: Gerade wer nicht sicher ist, ob sich ein Virenscanner für das Handy wirklich lohnt, ist mit kostenlosem Virenschutz für Android gut beraten.
Fazit: Weniger kann mehr sein
Auch harmlos wirkende Anwendungen können großen Schaden anrichten, selbst wenn sie aus dem Google Play Store stammen. Verdächtige Apps zu löschen, ist daher in jedem Fall empfehlenswert. Wer mehr Virenschutz für sein Android-Handy benötigt, kann auf Virenscanner zurückgreifen. Nötig sind sie jedoch nur, wenn du dich viel mit APK-Dateien und inoffiziellen App-Stores beschäftigst. Wer sich für zusätzliche Software entscheidet, für den spielen der richtige Schutz, wenige Fehlalarme und eine möglichst geringe Belastung des Systems die wichtigste Rolle. Auch Geld kosten muss Virenschutz für Android nicht. Erst testen und dann bezahlen ist ein guter Weg, um herauszufinden, ob er wirklich nötig ist.