Wer sich durch das Internet bewegt und Apps verwendet, hinterlässt Spuren, die von zahlreichen Unternehmen gewinnbringend verwertet werden. Ebenso versuchen Unternehmen so viele Informationen über User zu generieren wie möglich, um Profile zu erstellen, mit denen sie die User mit personalisierter Werbung bombardieren können.
Diese datengetriebenen Unternehmen haben offenbar eine neue Möglichkeit entdeckt, um User zu erreichen, selbst wenn diese die entsprechende App bereits deinstalliert haben. Wie Bloomberg berichtet, bieten Firmen wie Adjust, AppsFlyer, MoEngage, Localytics und CleverTap spezielle Entwickler-Pakete an, so genannte Uninstall-Tracker. Zu den Kunden dieser Unternehmen zählen etwa Spotify und Yelp.
Die Deinstallation der Apps führt zu gezielter Werbung
Löscht ein Nutzer eine Anwendung, werden die App-Entwickler informiert und können mit personalisierter Werbung versuchen, die User für die entsprechende App wieder zurückgewinnen, heißt es in dem Bericht.
Diese Uninstall-Tracker nutzen stille Benachrichtigungen, um herauszufinden, ob Nutzer die App deinstalliert haben. Normalerweise werden diese stillen Benachrichtigungen dazu verwendet, um etwa einen Social-Feed im Hintergrund, also ohne dass ein User die App öffnet, zu aktualisieren. Dafür wird die App angepingt. Antwortet eine App nicht, können die Entwickler davon ausgehen, dass die Anwendung gelöscht wurde. Ist dies der Fall, greift der Uninstall-Tracker auf Informationen des entsprechenden Nutzers zurück und verwendet die Geräte-ID, um den User mit maßgeschneiderter Werbung zu erreichen.
Android und iOS könnten dagegen vorgehen
Google und Apple würden es allerdings nicht erlauben, stille Benachrichtigungen für Werbezwecke zu verwenden, schreibt Bloomberg. Es sei daher davon auszugehen, dass die beiden Betriebssystem-Hersteller demnächst gegen diese Uninstall-Tracker vorgehen werden.