Fahndungen der Bundespolizei bringen häufig nervig andauernde Prozesse mit sich. Mittels einer neuen Anwendung fürs Smartphone sollen diese nun jedoch um einiges beschleunigt und verkürzt werden. Auf diese Weise möchten die treibenden Kräfte unter anderem die Beamten entlasten, während die Erfolgsquote sich erhöhen könnte.
Halbjähriger Test in Magdeburg
Der Praxistest ist abgeschlossen: Nach einem halben Jahr hat die Bundespolizeiinspektion Magdeburg sich nun für den flächendeckenden Einsatz der neuen Beamten-App entschieden, so heise online. Sie ermöglicht es den Bundespolizisten, Personalausweise sowie Reisepässe zu scannen und die entsprechenden Daten in Echtzeit mit dem Fahndungssystem abzugleichen.
Damit knüpfen die Verantwortlichen direkt an den Test des neuen Systems an. Von April bis Oktober diesen Jahres waren rund 20 mit der Anwendung ausgestattete Geräte mit den Magdeburger Beamten im Einsatz. Die Polizisten, die neben 450 Bahnhöfen rund 2.200 Streckenkilomoter überwachen, können so im Rahmen von Personenkontrollen die maschinenlesbare Zeile eines Ausweises oder Passes scannen.
Vorteile gegenüber alter Verfahrensweise
Sollte eine Person keinen Ausweis mit sich führen, können entsprechende Daten auch manuell eingetragen werden, sodass diese via Mobilfunk mit dem Fahndungssystem der Bundespolizei abgeglichen werden können. Hat man sich nichts zuschulden kommen lassen, erscheint ein rotes Häkchen. Ist der Betroffene jedoch zur Fahndung ausgeschrieben oder weckt den Verdacht auf Manipulation der biometrischen Papiere, erscheint ein entsprechender Warnhinweis.
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Die derzeitige Methode zum Abgleichen von Personendaten gestaltet sich hingegen wesentlich umständlicher. Hat der Beamte die Daten erfasst, muss er zunächst eine Funkverbindung zur Zentrale aufstellen, sich identifizieren, seinen Standort und den Grund seiner Anfrage durchgeben. Erst wenn all das geschafft ist, kann er die Daten zur Überprüfung durchgeben. Das Verfahren ist denkbar unsicher und hat eine hohe Fehleranfälligkeit.
„Bis zu 1.000 Änderungsvorschläge“
Die Inspektion in Magdeburg habe damit den technischen Testlauf absolviert, sagte Alexander Schmelzer, Leiter der Bundespolizeiinspektion Magdeburg. Nicht alles war von Anfang an gut eingestellt. „Wir haben bis zu 1.000 Änderungsvorschläge gemacht.“ Zu kleine Schrift, zu langes Anmeldeverfahren – vieles sei gleich verändert worden.
Die Rückmeldungen der Überprüften wie auch die der Beamten seien positiv, sagte der Chef der Inspektion. Die Kontrollen könnten deutlich schneller durchgeführt werden. Wenn kontrollierte Personen kaum Wartezeit hätten, entstünden weniger Konflikte. Es müssten auch weniger Menschen mit auf das Revier genommen werden. Das bringe enorme Zeitersparnisse für Polizei und Bürger, sagte Schmelzer. (mit Material der dpa)