1,5 Milliarden Menschen nutzen WhatsApp und versenden so ungefähr 65 Milliarden Nachrichten – täglich. Alleine in Deutschland sollen, genaue Zahlen gibt es nicht, 40 bis 60 Millionen Menschen auf die App zugreifen, die mittlerweile zu Facebook gehört.
WhatsApp ist praktisch
Wieso auch nicht? WhatsApp ist eine praktische Sache. Wer auf die Schnelle eine Nachricht loswerden will, kommt an der App kaum noch vorbei. Doch nicht nur das geschriebene Wort wird über den Dienst verschickt, auch kurze (oder sehr lange) Sprachnachrichten können User seit einigen Jahren über WhatsApp mit anderen Nutzern teilen.
Für viele Studenten ist der Nachrichtendienst gar zu einem unverzichtbaren Tool im Studienalltag geworden. Lerngruppen verabreden sich über die App, in einigen Fällen sollen auch Dozenten wichtige Informationen über WhatsApp an die Studierenden verteilen.
WhatsApp: Gründung vor zehn Jahren
Zehn Jahre ist es nun her, dass die App an den Start ging. Der Erfolg kam für die Macher keinesfalls über Nacht. Denn zu Beginn, als die App lediglich den Status seines Nutzers anzeigen konnte („Bin im Kino“), fand der Dienst kaum Anhänger. Erst als die Macher begannen, WhatsApp zu einem echten Messenger umzubauen, mit dem obendrein auch noch Bilder und Videos verschickt werden konnten, stellte sich der Erfolg für die beiden Gründer Jan Koum und Brian Acton ein.
Auf Grund zahlreicher Sicherheitslücken hatte der Dienst jahrelang einen schlechten Ruf, erst als die Entwickler zahlreiche Lücken zu stopfen begannen, konnte sich der Dienst wirklich etablieren.
Facebook übernimmt WhatsApp
Den vermeintlichen Höhepunkt in der Firmengeschichte erreichte man, als der Social-Media-Gigant Facebook Interesse an dem jungen Unternehmen bekundete. Mit 450 Millionen weltweiten Nutzern stand WhatsApp gut dar – so gut, dass Facebook den beiden Gründern die irre Summer von 19 Millarden Dollar für die Übernahme des Messengers anbot. Mit der Übernahme begannen die Probleme bei WhatsApp: Denn Datenschützer weltweit waren alarmiert.
Zwar hatte das Unternehmen versprochen, Nutzerdaten der beiden Dienste nicht zu vereinen, tat dann aber schnell das Gegenteil, indem es die Telefonnummern von WhatsApp-Nutzern mit deren Facebook-Accounts verband.
WhatsApp wächst weiter
Trotz anhaltender Kritik und Sicherheitsbedenken, der Dienst wuchs weiter. Im Jahre 2016 erreichte man eine Milliarde Nutzer, wie heise berichtet. Und langsam sollte sich auch die riesige Investition, die Facebook vor Jahren tätigte, auszahlen. Und zwar durch Werbung. Obwohl viele Nutzer die Idee abschreckt, soll WhatsApp-Werbung bald Realität werden. Die Anzeigen sollen zwar „nur“ im Status-Bereich eingeblendet werden, Chats sind also nicht betroffen, User sehen sich dennoch getäuscht.
Zumindest die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll von diesem Schritt nicht betroffen sein und weiter erhalten bleiben.
Gründer unterstützt „Signal“
Aus Protest darüber, haben die beiden Gründer WhatsApp mittlerweile verlassen, denn das Motto des Unternehmens „Keine Anzeigen, keine Spielchen, keine Tricks“, galt nicht mehr. Acton ist so verärgert über die zahlreichen Datenskandale bei Facebook und die Werbepläne bei seiner ehemaligen Firma WhatsApp, dass er mittlerweile sogar die Entwicklung des direkten Konkurrenzproduktes „Signal“ unterstützt, wie die Seite weiter berichtet.
Im Gegensatz zu Facebook (und somit WhatsApp), setzt dieser Messenger nämlich verstärkt auf die Privatsphäre seiner User – ganz ohne Werbung.
Zuckerberg plant weitere Vernetzung
Wie weit Mark Zuckerberg es mit WhatsApp treiben will, zeigen andere Pläne. Es wurde bekannt, dass der Facebook-Chef seine drei Dienste WhatsApp, Instagram und Messenger zusammenlegen will. Ein Schritt, den die Gründer von WhatsApp auf keinen Fall hätten mittragen können.