Wenn selbst die Stiftung Warentest zur Vorsicht aufruft, solltest du von dem beanstandeten Produkt unbedingt die Finger lassen. Im aktuellen Fall handelt es sich um eine scheinbar harmlose App, die gerade viel Aufmerksamkeit erhält: Clubhouse.
Stiftung Warentest rät ab von Clubhouse-App
Dass Experten mit der gegenwärtig gehypten Anwendung Clubhouse keineswegs zufrieden sind, ist nicht neu. Schon kurz nach dem ersten großen Ansturm auf die Plattform haben sich Fachleute für Datenschutz erstmals kritisch zu der neuen App geäußert. Nun stößt mit der Stiftung Warentest ein weiterer Kritiker hinzu. Das Urteil ist dabei besonders hart.
Was in erster Linie an Clubhouse fragwürdig ist, so sind sich Experten einig, ist der unzureichende Schutz von sensiblen Informationen. Zwar ist bekannt, dass vor allem bei der Nutzung von kostenlosen Apps in erster Linie mit den eigenen Daten gezahlt wird. Im Fall von Clubhouse sollen jedoch selbst Gespräche mitgeschnitten werden, wie die Tester der Stiftung Warentest berichten.
Diese Daten sammelt Clubhouse laut Stiftung Warentest
Die derzeit am häufigsten heruntergeladene App im App Store (eine Android-Version gibt es noch nicht) wird unter anderem von bekannten Persönlichkeiten wie Elon Musk, Paris Hilton oder Toni Kroos genutzt, die Nutzer dort angeblich einfach treffen können. Wer sich davon locken lässt, löhnt laut Stiftung Warentest mit den folgenden Informationen:
- Standort
- Handymodell
- Mobilfunkanbieter
- besuchte Chaträume
- dortige Aufenthaltsdauer
- Zeit und Dauer der Clubhouse-Nutzung
Davon fließen einige Daten an die Clubhouse-eigene Server, andere Informationen gehen an Apple oder eine US-amerikanische Analysefirma. Wie der Clubhouse-Anbieter selbst angibt, werden zudem Äußerungen von Nutzern zeitweilig gespeichert, sie greift auf das Adressbuch zu und leitet Telefonnummer und Namen von eingeladenen Kontakten weiter.
Deshalb warnt die Stiftung Warentest vor Clubhouse
Abgesehen von der unangenehmen Aufzeichnung gesprochener Inhalte, rät die Stiftung Warentest aus sehr spezifischen Gründen von der Nutzung der App ab. Dazu gehören unter anderem:
- Datenschutzerklärung nur auf Englisch
- fehlende Nennung von Verantwortlichen der Datenverarbeitung
- Verbraucher werden nicht ausreichend über ihre Rechte aufgeklärt
- der Anbieter sichert sich zu weitgehende Rechte für die Verwendung der Nutzerdaten
Das Urteil der Stiftung Warentest ist entsprechend hart: „Clubhouse muss dringend nachbessern“ heißt es von Seiten der Experten. Wer also auf den Hype aufspringen will, sollte sich dessen unbedingt bewusst sein. Übrigens ist Clubhouse so populär, dass Facebook jetzt von der App klaut.