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Spionage-Apps: Diese 3 verkaufen persönliche Informationen – Millionen Nutzer betroffen

Fachleute berichten von mindestens drei fragwürdigen Anwendungen, die das Verhalten von Fahrer*innen mitschneiden und damit sogar Geld machen sollen.

Person hält am Steuer ien Handy in der Hand
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Auch für die Autofahrt gibt es diverse nützliche Helfer in Googles Play Store oder Apples App Store. Nicht alle davon sind allerdings so harmlos, wie man vielleicht trotz guter Bewertungen und hoher Downloadzahlen denken würde. So kann es sich aus Privatsphäregründen durchaus lohnen, auf versteckte Spionage-Apps zu achten.

Spionage-Apps: Diese fallen Nutzer*innen nicht auf

Wie die New York Times berichtet, hatte man sich gleich drei Anwendungen näher angeschaut, die – zumindest in den USA – anscheinend bevorzugt beim Fahren verwendet werden. In deutschen App-Stores sind diese ebenfalls verfügbar. Die versteckten Spionage-Apps zu löschen, scheint empfehlenswert, weil sie Daten von Fahrer*innen sammeln und diese Informationen an Versicherungsunternehmen verkaufen könnten.

Im Detail handelt es sich dabei um die folgenden Anwendungen:

  • Life360: Standort teilen
  • MyRadar Wetterradar
  • GasBuddy: Find & Pay for Gas

Während Life360 bei Eltern beliebt ist, die den Überblick über ihre Familien behalten wollen, bietet MyRadar Wettervorhersagen und GasBuddy hilft bei der Suche nach günstigem Benzin auf einer Reise. Was alle diese Anwendungen gemeinsam haben: Sie verfügen über optionale Fahranalysefunktionen, die Einblicke in Dinge wie Sicherheit und Kraftstoffverbrauch bieten. Diese Einblicke werden von Arity bereitgestellt, einem Unternehmen für Mobilitätsdaten und -analytik, dessen Ziel es ist, „den Verkehr intelligenter, sicherer und nützlicher für alle zu machen“.

Heruntergeladen wurden die Anwendungen jeweils zwischen über zehn Millionen und mehr als 100 Millionen Mal. Nutzer*innen bewerten sie mit 3,3 (MyRadar) beziehungsweise 4,5 von fünf Sternen (Life360 und GasBuddy).

Diese Daten sammeln die Anwendungen

Schon im März hatte die New York Times darüber berichtet, wie Hersteller von vernetzten Fahrzeugen in den USA Informationen sammeln und diese an Versicherungsgesellschaften veräußern. Diese wiederum verwendeten die Daten, um die Tarife für einzelne Fahrer*innen festzulegen. Der jüngste Bericht zeigt, dass dieses Vorgehen auch zum Einsatz kommt, um durch die genannten, aber auch eine Reihe anderer, ähnlicher Spionage-Apps an Informationen über Fahrgewohnheiten zu gelangen.

Sie alle verfügen über Opt-in-Funktionen zur Fahranalyse, die auf Sensor- und Bewegungsdaten des Telefons basieren. Die Apps bieten zudem Einblicke in Dinge wie Sicherheit und Kraftstoffverbrauch. Daraus erstellt Anbieter Arity Fahrbewertungen für Autoversicherer. Man behauptet, über 40 Millionen „aktive Verbindungen“ zu US-Fahrer*innen zu haben, die sich dafür entschieden haben, ihre Fahrdaten über „Consumer Mobile Apps, In-Car-Geräte und Connected Cars“ zu teilen.

Das Gute für deutsche Nutzende: Arity hat seinen Hauptsitz in Chicago, USA, und weitere Standorte in Bengaluru, Indien, und Belfast, Nordirland. Bisher gibt es aber keine Hinweise darauf, dass das Unternehmen auch in der Bundesrepublik tätig ist oder dort Büros unterhält. Ein ähnlicher Umgang mit den Daten deutscher Nutzer*innen ist also wenig wahrscheinlich und durch die DSGVO sicher auch nicht möglich.

Lesetipp: So kannst du Apps löschen (iOS & Android)

Darum ist trotzdem Vorsicht angebracht

Dem Portal AppChecker der Plattform Mobilsicher zufolge, sind die Anwendungen dennoch mit einigen Trackern ausgestattet, die Informationen zu Verhalten und Nutzenden im Blick haben. Zumindest MyRadar und Life360 zeigten im Schnelltest jeweils sechs beziehungsweise fünf Tracker sowie einige Zugriffe, die größtenteils ohne Zustimmung erfolgen können. Über die App GasBuddy liegen dagegen keine Daten vor.

Wer sich also komplett anonym fühlen möchte, sollte die Apps löschen oder nicht mehr verwenden. Ansonsten ist es wichtig, sich deren Verhalten zumindest bewusst zu machen und bei der Verwendung darauf zu achten.

Quellen: New York Times, AppChecker

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