Wasserstoff erlebt derzeit einen Hype als Alternative zu fossilen Brennstoffen, die Forschung wird zunehmend gefördert. Deswegen werden die Aktien der großen Hersteller interessant. Außerdem gibt es mittlerweile schon Fonds, die als ETFs vollständig auf Wasserstoff-Aktien setzen.
Wasserstoff-Aktien: (fast) schon kein Geheimtipp mehr
Derzeit wird Wasserstoff als die Lösung von der Abhängigkeit von Öl gehandelt. Und die Aktien der großen Forschungsunternehmen auf diesem Gebiet entsprechend hoch getradet an den Börsen. Derzeit gibt es noch nicht so viele Firmen, doch der Markt wächst. Ein Branchenprimus ist aktuell sogar schon auf Talfahrt, weil die Konkurrenz zu zahlreich geworden ist. Aktuell sind Elektroautos noch das Maß der Dinge, aber auch der Markt für Wasserstoff wächst.
Zunehmend entdecken auch andere Großunternehmen die Sparte Wasserstoff als Antriebslösung für sich. Sie beginnen ebenfalls, in dem Segment zu forschen und zu produzieren. So haben beispielsweise Linde und Shell angefangen, eine Wasserstoffsparten aufzubauen. Damit setzen sie die einzig Wasserstoff produzierenden Unternehmen stark unter Druck.
Wasserstoff als gebundenes Element
Wie genau und warum wird Wasserstoff hergestellt? Und wo findet man ihn? Wasserstoff ist ein Element, das auf der Erde fast immer im Verbund auftritt. So ist er in Wasser enthalten, aber auch in Erdgas oder Erdöl. Deswegen muss man ihn extrahieren, um ihn aus seiner jeweiligen Verbindung zu lösen. H2, so lautet das chemische Elementkürzel von Wasserstoff, kann in verschiedenen Verfahren gewonnen werden.
Das gängige Vorgehen besteht in der Mischung von Erdgas mit Wasserdampf. Neben Wasserstoff entsteht hierbei noch Kohlenstoffdioxid. Fängt man Letzteres auf, wird mit diesem Verfahren blauer Wasserstoff erzeugt. Noch nachhaltiger ist die Erzeugung mittels Elektrolyse von Wasser. Dabei kann Ökostrom eingesetzt werden und man spricht von grünem Wasserstoff.
Wie Wasserstoff gefördert wird
Bekannt ist Wasserstoff als eine Alternative zu Benzin in Autos. Hier wird schon länger geforscht und entwickelt. Weniger bekannt ist, dass H2 auch in der Industrie als Brennstoff helfen kann, diese umweltfreundlicher zu machen. Wasserstoff ist ein Energieträger, der gelagert werden kann. Damit hat er einen gewaltigen Vorteil gegenüber Strom.
Das Potenzial von Wasserstoff wird immer mehr erkannt. So hat Europa den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft beschlossen. Deutschland möchte mit seiner Wasserstoff-Strategie weltweit die Nummer eins werden und fördert Projekte mit acht Milliarden Euro. In Japan wird schon länger Wasserstoff national gefördert. Das Land ist Vorreiter in der Förderung von blauem Wasserstoff. Der Boom hat gerade erst begonnen.
Diese Aktien gibt es
Weltweit wird Wasserstoff gefördert. Deswegen gibt es auch viele verschiedene Firmen, deren Aktien den Boom mitnehmen. Die bekanntesten sind:
- Ballad Power Systems, kanadisches Unternehmen, das als Marktführer bei Brennstoffzellen gilt, wie ig berichtet.
- Plug Power Inc. aus den USA, Marktführer bei H2Tankstellen.
- Linde PLC, deutsch-amerikanischer Produzent, spezialisiert auf den industriellen Sektor.
Nel ASA, ein norwegisches Unternehmen, das seit 90 Jahren Wasserstoff mittels Elektrolyse gewinnt, galt lange als heißes Eisen. Doch derzeit wird die Aktie durchgereicht, der Hype scheint hier vorbei, wie finanztrends berichtet. Interessant ist dagegen vielleicht ein Blick auf ein deutsches Unternehmen:
- 2G Energy AG hat gerade einen Großauftrag von Siemens für ein Wasserstoff Blockheizkraftwerk an Land gezogen.
ETFs bieten dir ein Wasserstoff-Portfolio
Einzelwerte sind allerdings oft sehr volatil, wie das Beispiel von Nel ASA zeigt. Die Konkurrenz auf dem Markt wächst, die Auftragslage hält da noch nicht mit. Deswegen werden die Einzelwerte zukünftig stärker unter Druck geraten. Gerade, wenn auch noch größere Konzerne weiter in die Branche eingreifen. Bei Aktien kannst du also auch starken Schwankungen ausgesetzt sein.
Eine Alternative zu Einzelaktien bieten Fonds. Sie investieren in ein Bündel von Firmen und streuen so das Risiko. Im Bereich Wasserstoff gibt es derzeit erst zwei ETFs am Markt. Du kannst dich also eingehend mit ihnen beschäftigen:
- L&G Hydrogen Economy UCITS ETF setzt auf eine breite Mischung unterschiedlicher Unternehmen weltweit.
- VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF streut seine Investitionen in mindestens 25 Unternehmen, die mindestens zu 50 Prozent mit Wasserstoff wirtschaften.
Aufgrund des sehr überschaubaren Angebots von derzeit zwei ETFs lohnt sich ein genauer Blick in deren Zusammensetzung.
Fazit: Die Bedeutung von H2 nimmt zu
Auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft bietet Wasserstoff eine Lösungsmöglichkeit an. Derzeit nimmt seine Bedeutung weltweit zu, der Markt ist aber sehr umkämpft. Hier solltest du dich gut mit den Firmen oder den beiden Fonds beschäftigen. So kannst du herausfinden, ob dieser Markt für dich interessant ist.
Wir geben keine Kaufempfehlungen ab. Die von uns vorgestellten Aktien und ETFs solltest du eingehend prüfen.
Quellen: ig, finanztrends, eigene Recherche
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