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Trump schockiert Medienvertreter mit „Bodyslam“-Video auf Twitter

Trump bezeichnet seinen Social Media-Stil als „Modern Day Presidential“. Kritiker sind schockiert und sehen in seinen Tweets einen Aufruf zur Gewalt.

US-Präsident Donald Trump nimmt am 22.05.2017 in Jerusalem (Israel) an einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten
Donald Trump versucht seinen Ausrutscher gekonnt zu überspielen. Foto:

Dass Donald Trumps PR-Stil ganz eigene Dimensionen für einen US-Präsidenten erreicht, wurde gerade zuletzt wieder klar, als er zwei TV-Moderatoren auf besonders untergriffige Art beleidigte. Nun sorgt Trump mit einem weiteren Tweet für Aufsehen. Am frühen Sonntagmorgen veröffentlichte er ein Video auf Twitter, in dem er eine Person neben einem Wrestling-Ring mit einem „Bodyslam“ zu Boden befördert, über dessen Gesicht das Logo des US-TV-Senders CNN montiert wurde. Sein Posting kommentierte Trump alleine mit den Hashtags „#FraudNewsCNN“ und „FNN“.

Von „Fake“ zu „Fraudulent“

Trumps offensichtliche Wut auf CNN rührt von einem Vorfall in den letzten Tagen her, berichtet Mashable. CNN hatte einen Artikel veröffentlicht, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, der US-Kongress führe eine Untersuchung gegen einen von Trumps Helfern. CNN zog den Artikel später zurück. Für Donald Trump war der Vorfall offenbar ein Grund, um seinen oft gebrachten „Fake News“-Vorwurf zu „Fraudulent“, also „betrügerisch“ zu steigern.

Video von Reddit-Gruppe

Das Video, das am Sonntagmorgen auf Twitter landete, stammt von einer Trump-Fangruppe auf dem Online-Forum Reddit. Es tauchte dort vor vier Tagen auf. Grundlage dafür ist ein Videoclip aus dem Jahr 2007, als Donald Trump in Person bei der Wrestling-Veranstaltung WrestleMania 23 einen spektakulären Auftritt hinlegte. Der montierte „Bodyslam“ gegen CNN sorgt nun jedoch für massive Kritik, sowohl durch Medien als auch durch US-Politiker aus beiden großen Lagern.

„Aufruf zur Gewalt“

Die republikanische Senatorin Lisa Murkowski meint etwa dazu: „Das Präsidentenamt sollte für mehr genutzt werden als Leute fertigzumachen.“ Laut Ansicht der ebenfalls republikanischen Senatorin Lindsay Graham repräsentiere Trumps Tweet „was mit der amerikanischen Politik falsch läuft.“ Die republikanische Strategiespezialistin Ana Navarro trat im Nachrichtensender ABC deutlich erzürnt auf: „Das ist ein Aufruf zur Gewalt“, ist sie überzeugt. „Er wird es soweit bringen, dass jemand in den Medien umgebracht wird.“

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„Modern präsidial“

rumps persönlicher Feldzug gegen CNN und andere US-Medien war Vertretern von Trumps eigener Partei bereits bisher unangenehm. Am Samstag fühlte sich der US-Präsident deshalb zu einer Rechtfertigung seines Social-Media-Verhaltens per Twitter bemüßigt: „Meine Verwendung von Social Media ist nicht präsidentiell – sie ist modern präsidentiell.“

Zu dieser neuen Art des PR-Verhaltens eines US-Präsidenten zählt wohl auch, zwei Moderatoren einer Frühstücks-TV-Sendung als „Verrückte Mika mit niedrigem IQ“ und „Psycho-Joe“ zu bezeichnen. Gemeint waren die MSNBC-Moderatorin Mika Brzeziski und ihr Co-Moderator Joe Scarborough. Über den weiblichen Part des Duos wusste Trump zudem per Twitter zu berichten, dass sie bei einem Besuch in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida aufgrund einer Gesichtsoperation schwer geblutet habe.

Dieser Test erschien zuerst auffuturezone.at.

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