Zu den Digital Natives gehören in der westlichen Welt jene Menschen, die heute unter 35 sind. Ihnen wird oft nachgesagt, dass sie den Umgang mit IT von Kindheit an spielerisch erlernt hätten, was ihnen heute Vorteile in einer immer mehr auf Technik bauenden Welt bringe. Das ist wahrscheinlich eine Lüge, wie Quartz berichtet. Eine Arbeit, die in der Fachpublikation „Teaching and Teacher Education“ veröffentlicht wurde, kommt nämlich zum Schluss, dass es die mit moderner Kommunikationstechnik intim vertrauten Digital Natives gar nicht gibt.
Es gebe keinen Hinweis darauf, dass die Digital Natives besser im Umgang mit IT oder beim Multitasking seien als Personen aus anderen Altersgruppen, heißt es in der Publikation. Die Idee, dass das Aufwachsen mit moderner Technologie eine ganze Generation heranwachsen lassen könnte, die besser gerüstet ist, um mehrere Informationsströhme gleichzeitig verarbeiten zu können und den Umgang mit neuen Tech-Produkten schneller zu erlernen, geht auf ein Essay von Marc Prensky aus dem Jahr 2001 zurück. Die These hat sich mittlerweile als schwer haltbar entpuppt, wie auch andere Arbeiten zu dem Thema nahelegen.