Schnurrende Katzen, enthusiastisch herumtollende Hunde, Fischotter: die Welt ist voller Tiere, die scheinbar nur darauf gewartet haben, dass das Internet und soziale Medien entstehen. Amüsante oder herzerwärmende Fotos und Videos von Haus-, Zoo- und Wildtieren gehören zu den Dauerbrennern in den sozialen Netzwerken. Die Anziehungskraft süßer, pelziger Wesen führt sogar dazu, dass selbst renommierte Medienhäuser ab und an ein wenig tierischen Content produzieren, um ihre Reichweite zu pushen.
Der König der Tiere
Statt der immer gleichen Hundewelpen oder Katzenbabys sollen an dieser Stelle Pandabären Würdigung erfahren. Sie sind völlig zu Unrecht sträflich unterrepräsentiert, wenn es um tierische Internetinhalte geht. Dabei erfüllen sie alle Anforderungen, die man an Tierstars aus dem Netz haben kann: sie sind zugleich majestätisch und unbeholfen, süß und flauschig. Trotzdem werden sie medial nur unzureichend wahrgenommen. Wäre da nicht ein Instagram-Account, der sich zur Gänze dem Sammeln von Fotos und Videos der schwarz-weißen Bären gewidmet ist, wäre das Internet beinahe Panda-frei. Eine Schande, denn eigentlich sind Pandabären die idealen Tiere, um Stars im Netz zu werden.
Ein Plädoyer für mehr Pandabären
Vieles spricht für mehr Pandabären im Netz, wer einen kurzen Blick auf pandabeargram – so der Name des oben erwähnten Instagram-Accounts – wirft, kann sich selbst davon überzeugen. Kaum eine Tierart – vielleicht mit der Ausnahme von hirnlos herumrennenden Golden Retriever – kann so hohes Identifikationspotenzial aufweisen. Pandabären sind unbeholfen und tollpatschig, und mit ihren pummeligen Körpern widersetzen sie sich jedem fehlgeleiteten Schönheitsideal. Jede Social-Media-Timeline würde von mehr dicken, behäbigen Pandas profitieren. Im Zeitalter der allgegenwärtigen schlanken Modellathleten und ihren völlig unrealistischen Körperstandards, sind Pandafotos Akte des Widerstands.
Faszination Panda
Selbst Hollywood hat schon erkannt, dass Pandabären in der aktuellen Medienlandschaft ideale Sympathieträger sind. Der naiv-unbeholfene Po hat es mittlerweile bereits zu drei Kinofilmen gebracht – Kung Fu Panda ist damit eine der erfolgreichsten Animations-Franchises aller Zeiten. Das flauschige, zweifarbige Fell, die schwarzen Flecken um die Augen, die sie mal traurig, mal neugierig erscheinen lassen, das Geschick mit dem kleine (und zum Teil auch große) Pandas die Spielzeuge in ihren Gehegen nutzen: man wünscht sich fast einen der Bären zum Spielen und Kuscheln für zuhause.
Tierschutz
Ein möglicher Grund, weshalb sich Pandas bisher nicht gegen die Konkurrenz von Hunden und Katzen durchsetzen konnte, liegt womöglich darin, dass es sehr wenige von ihnen gibt (und dass sie nicht als Haustiere gehalten werden). In freier Wildbahn leben schätzungsweise nur mehr knapp 1.900 Exemplare, da sich Pandas in Gefangenschaft nur selten fortpflanzen, können die Bestände nur mühsam vergrößert werden. In den bewaldeten Bergregionen Chinas, wo die Pandabären herkommen, wurden jedoch rund 40 Reservate geschaffen. Die Pandapopulation steigt seither langsam aber kontinuierlich.
Noch süßer als ausgewachsene Pandabären sind übrigens Pandabärbabys. Sie kommen mit weißem Fell zur Welt und sind anfangs nur rund 100 Gramm schwer, wachsen dann aber sehr schnell, bekommen ihre schwarzen Fellflecken, sehen dann wie Pandas in Miniaturform aus und folgen ihrer Mutter auf Schritt und Tritt.