Bei der jüngsten Ratsversammlung des Weltfußballverbandes FIFA in Bogota wurde beschlossen, bei der kommenden Weltmeisterschaft erstmals offiziell Videoanalysen zuzulassen. Bei der WM 2018 in Russland werden „Video Assistant Referees“ (VAR) während jeder Begegnung eingesetzt. Wie die FIFA auf einer eigenen Webseite näher ausführt, werden pro Partie insgesamt drei Video-Schiedsrichter einen Überblick über sämtliche TV-Übertragungen behalten.
Einsatzzentrale in Moskau
Zusätzlich erhalten die VAR Videobilder zweier FIFA-Kameras, die speziell für die Erkennung von Abseitsstellungen eingesetzt werden. Alle drei VAR werden vom International Broadcast Centre in Moskau aus arbeiten. Von dort aus werden sie bei strittigen Szenen Kontakt mit dem Hauptschiedsrichter am Feld aufnehmen und ihm Videobeweise vorspielen können. Der Video Operation Room (VOR), der die VAR beherbergt, wird dank durchgehender Glasfaser-Verbindung mit den Stadien verbunden sein. Im Stadion wird der Schiedsrichter von den VAR mittels eigener Funkverbindung kontaktiert.
„Müssen mit der Zeit gehen“
„Wir müssen mit der Zeit gehen“, kommentiert FIFA-Präsident Gianni Infantino gegenüber der BBC den Entschluss, VAR während der WM in Russland einzusetzen. „Es kann nicht sein, dass im Jahr 2018 jeder zuhause auf der Couch innerhalb von Sekunden weiß, ob der Schiedsrichter richtigig gelegen ist, oder einen Fehler gemacht hat, und der Schiedsrichter weiß es nicht.“
———-
Das könnte auch interessant sein:
- ThrowbackThursday: FIFA – 25 Jahre Fußball auf der Konsole
- E-Sports: Overwatch League engagiert erste weibliche Spielerin
- E-Sport-Förderung in Deutschlands Norden
———-
VAR wurde bisher bereits bei Spielen der deutschen und italienischen Liga sowie bei englischen Cup-Spielen eingesetzt. Die FIFA hat VAR zuvor bei der Club-WM 2016 und beim Confederations Cup 2017 getestet. Die WM 2018 wird die erste Weltmeisterschaft sein, bei der Videoanalyse offiziell eingesetzt wird.
Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.