Bereits mehrere Male mussten Kinder wiederbelebt werden, weil ihre Eltern zu sehr mit sich und ihrem Smartphone im Schwimmbad beschäftigt waren. Damit verletzen sie auf banale Weise ihr Aufsichtspflicht.
„Smartphones im Freibad sind verantwortungslos“
Der Bundesverband der Bademeister kritisiert nun explizit ein solches Verhalten, da er Erziehungsberechtigte bei der Verhinderung von Badeunfällen in der Verantwortung sieht. Verbandspräsident Peter Harzheim betont: „Immer mehr Eltern schauen auf ihr Smartphone und nicht mehr nach links oder rechts und schon gar nicht nach ihren Kindern“.
Der Hamburger Bäderland-Sprecher Michael Dietel kennt diese Problem bereits. Gegenüber stern erklärte er, dass diese speziellen Fälle von verunglückten Kindern in den vergangenen Jahren zugenommen hätten. „Selbst, wenn die Eltern nur fünf Meter entfernt sitzen, sind viele von ihnen zu sehr mit dem Smartphone oder Tablet beschäftigt“, so Dietel weiter.
Eltern halten Schwimmbäder für eine Art Kita
Eltern würden sich zunehmend darauf verlassen, dass Bademeister und Angestellte von Freibädern und Schwimmhallen auf ihre Kinder Acht geben. Dort versucht man jedoch darauf hinzuweisen, dass es sich bei Badeanstalten nicht um Kitas handelt.
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Als notwendige Konsequenz werden Erwachsene in Begleitung von Kindern nun direkt angesprochen und auf die Gefahren aufmerksam gemacht. Leider seien sich viele aber keiner Schuld bewusst und äußerten sich aggressiv, wenn das Badepersonal Kinder zurück bringt und die Aufsichtspflichtsverletzung anspricht. Man hofft trotzdem darauf, dass der aktive Dialog mit Eltern, aber auch die Berichterstattung der Medien, das Problem verstärkt in den Vordergrund rückt und ein Bewusstsein dafür schafft.