Erwachsene und Kinder können auf der Def Con ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Auch der 11-jährige Code-Enthusiast Emmet aus Austin, Texas, zeigte hier sein Können – das Ergebnis war jedoch weniger begeisternd als beunruhigend. Denn Emmet schrieb nicht nur einen Code für Anfänger, sondern hackte die Webseite des Florida Secretary of State – und das mit Leichtigkeit.
Mangelhafte Behördensicherheit
Wie TechCrunch berichtet, überwand Emmet die Sicherheitssysteme eines genauen Replikats der Seite innerhalb von gerade einmal zehn Minuten. Dabei ging es darum, ebendie Komponenten der Seite auszumachen, die von Relevanz für den Wahlprozess sind und sie zu infiltrieren. Das für die Replikate verantwortliche Team betonte: „Die Hauptprobleme mit den Live-Seiten, auf denen wir die Replikate erstellen, hängen mit schlechten Codierungsmethoden zusammen. Sie sind in der gesamten Branche aufgetaucht und nicht herstellerspezifisch.“
Insgesamt beteiligten sich rund 47 Kinder am Wahl-Hacking-Wettkampf – 89 Prozent gelang es, die Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Auch Emmet ist sich des schwerwiegenden Sicherheitsproblems der Behörden bewusst: „Es ist eigentlich etwas gruselig. Menschen können sich mit Leichtigkeit in Webseiten wie diese hacken und dort wahrscheinlich wesentlich Schlimmeres anrichten“. Durch derartig lasche Schutzmaßnahmen können Wahlen auf einfachstem Wege manipuliert werden.
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Demokratie vs. Manipulation
Der Gründer von Wickr, Nico Sell, erklärt: „Der wirklich wichtige Grund, aus dem wir das tun, ist, dass wir das Problem nicht ernst genug nehmen, wie einfach man unsere Wahlen manipulieren kann“. „Indem wir das mit der Hilfe Achtjähriger aufzeigen, können wir die Aufmerksamkeit so auf dieses Problem lenken, dass wir das System reparieren können und unsere Demokratie nicht ruiniert wird“, fährt Sell fort.
Im Blick auf internationale, immer wiederkehrende Vorwürfe der Wahlmanipulation sind stabile Sicherheitsbarrieren für die entsprechenden Systeme unerlässlich. So hat auch Emmet einen abschließenden Tipp für die Behörden parat: „Trefft mehr Schutzmaßnahmen. Entwickelt eure Sicherheitsvorkehrungen weiter und testet eure eigenen Webseiten auf die am häufigsten auftretenden Schwachstellen.“