Wir leben in einem vernetzten Zeitalter: Nahezu alles wird über das Internet abgewickelt und die Software muss immer auf dem neuesten Stand sein. Bei all den Sicherheitslücken, die derzeit kursieren, vergisst man schnell mal die Hardware. Komplizierte Viren wie Lojax nutzen die Schwachstellen der Hartkomponenten aus, um sich Zugang zu euren Systemen zu verschaffen. Doch auch scheinbar banalere Zugänge wie externe Speicher können den Angreifern Tür und Tor öffnen. Wir zeigen dir, wie du die Daten auf deinem USB-Stick verschlüsseln kannst.
USB-Stick verschlüsseln mit „BitLocker To Go“
Willst du die Daten auf deinem USB-Stick verschlüsseln, so bieten sich dir mehrere Möglichkeiten. Neben der BitLocker-Funktion für Ordner auf eurem PC oder Laptop bekommt ihr mit neueren Windows Pro-Versionen außerdem „BitLocker To Go“ geliefert. Die Verschlüsselungsmethode ist dabei nicht nur sicher, sondern auch ausgesprochen einfach zu bedienen:
- Schließe zunächst den entsprechenden USB-Stick an deinem Rechner an.
- Unter dem „Start“-Reiter „Einstellungen“ wählst du nun „System“.
- Links klickst du auf „Info“ und öffnest im Hauptfenster unter dem Punkt „Verwandte Einstellungen“ die „BitLocker-Einstellungen“.
- Unter „Wechseldatenträger – BitLocker To Go“ klappst du die Liste der Wechsellaufwerke aus.
- Neben dem gewünschten USB-Stick wählst du nun „BitLocker aktivieren“.
Öffnet sich der Dialog „Methode zum Entsperren des Laufwerks“, kannst du ein Kennwort festlegen, mit dem du den USB-Stick verschlüsseln willst. Nachdem du die Passwort-Wahl mit „Weiter“ bestätigt hast, musst du außerdem festlegen, wie der Wiederherstellungsschlüssel gespeichert werden soll. Wir empfehlen hier die Sicherung im Microsoft-Konto, da der Zugriff darauf häufig am einfachsten ist. Für die Fans des Analogen lässt sich der Schlüssel jedoch auch ausdrucken und in den händischen Akten ablegen.
- Nachdem der Schlüssel entsprechend gesichert ist, fährst du mit „Weiter“ fort.
- Im kommenden Dialog wählst du „Gesamtes Laufwerk verschlüsseln“ und bestätigst erneut mit „Weiter“.
- Wenn auch „Kompatibler Modus (am besten für Laufwerke geeignet, die von diesem Gerät entfernt werden können)“ bestätigt wurde, beginnt die Verschlüsselung.
Je nach Größe des verwendeten Speichermediums beziehungsweise der darauf abgelegten Ordner kann die Dauer der Verschlüsselung variieren. Ist der Vorgang jedoch abgeschlossen, kannst du dich an anderen Rechnern mit dem vergebenen Kennwort Zugang zum Speichermedium verschaffen. Diebe haben es nun wesentlich schwerer, auf eure Daten zuzugreifen.
Mit VeraCrypt Daten auf einem USB-Stick verschlüsseln
Auch das Programm VeraCrypt eignet sich bestens, um deinen USB-Stick zu verschlüsseln. Die Software funktioniert für beliebige USB-Speichergeräte, egal welcher Größe. Hier zeigten wir dir, wie die Chiffrierung funktioniert.
Wichtig: Bevor du loslegst, solltest du unbedingt deine auf dem Stick gespeicherten Daten sichern. Bei der Verschlüsselung durch VeraCrypt gehen sie sonst nämlich verloren. Nach der Konfigurierung funktioniert das Speichern wieder einwandfrei. Stecke also zunächst den USB-Stick in den vorhergesehenen Anschluss. Um deinen USB-Stick zu verschlüsseln, musst du ihn mit einem PC verbinden. Dort kannst du ihn dann einrichten.
Daraufhin lädst du VeraCrypt herunter. Das Verschlüsselungsprogramm ist kostenlos für Windows, Mac OS und Linux verfügbar.
So richtest du VeraCrypt ein
- Starte VeraCrypt.
- Wähle „Volume erstellen“ und anschließend „Verschlüsselt eine Partition / ein Laufwerk“. Klicke auf „Weiter“.
- Daraufhin wähle „Standard VeraCrypt-Volume“ und klicke auf „Weiter“.
- Suche unter „Datenträger …“ nach dem USB-Stick, den du verschlüsseln möchtest, und wähle ihn aus. Klicke danach auf „Weiter“.
- Wähle unter „Volume-Erstellungsmodus“ „Verschlüsseltes Volume erstellen und formatieren“ aus und klicke auf „Weiter“.
- Behalte die Verschlüsselungseinstellungen wie von VeraCrypt vorgeschlagen. Klicke demnach einfach auf „Weiter“.
- Du bekommst eine Übersicht zur Größe angezeigt. Klicke auch hier einfach auf „Weiter“.
- Bestimme daraufhin ein Passwort. VeraCrypt empfielt ein Passwort von mindestens 20Zeichen. Klicke auf „Weiter“.
- Wähle, ob du große Dateien auf dem Berät speichern willst und klicke danach auf „Weiter“.
- Bewege deinen Mauszeiger hin und her. Dies trägt zu einer besseren Verschlüsselung bei. Ist der Balken grün, klicke auf „Formatieren“, um deinen USB-Stick zu verschlüsseln.
Der USB-Stick ist nun verschlüsselt. Wenn du ihn an einen anderen PC anschließt, kannst du ihn lediglich nutzen, wenn dort ebenfalls VeraCrypt installiert ist. Möchtest du das gesicherte Speichergerät nutzen, gehe wie folgt vor:
- Öffne VeraCrypt, wähle unter „Volume“ die Option „Datenträger oder Partition auswählen“.
- Wähle dort den USB-Stick aus, den du öffnen möchtest. Klicke auf „Einbinden“ .
- Gebe das zuvor festgelegte Passwort ein. Es lohnt sich auf jeden Fall, deinen USB-Stick zu verschlüsseln, auch wenn der Vorgang ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Was du tun kannst, wenn dein USB-Stick nicht erkannt wird, erfährst du hier.
Fazit: Sicher ist sicher
Hacker finden immer einen Weg in deine Geräte, wenn sie es wirklich wollen. Nichtsdestotrotz bietet es sich an, ihnen jeden Zugang zu verweigern, auf den man Einfluss hat. Dazu gehören zum einen natürlich Antivirenprogramme, die einen vor den meisten Übeltätern schützen, aber auch die Hardware sollte nicht in Vergessenheit geraten. Erschwerend kommt hinzu, dass ein loser USB-Stick schnell abhanden kommen kann. Gerade dann wirst du erleichtert sein, wenn deine Daten darauf geschützt sind. Also: Immer schön die Daten auf dem USB-Stick verschlüsseln.
Aber nicht nur bei USB-Sticks sollte man Vorsicht walten lassen: Auch beispielsweise USB-Kabel können Hacker missbrauchen. Aufgrunddessen haben wir ein paar Tipps für dich, wie du ein sicheres Passwort erstellst.