Dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern PCs und Laptops zur Verfügung stellen, ist gang und gäbe. Die Verwendung solcher Geräte birgt jedoch nicht zu unterschätzende Datenschutzrisiken für Arbeitnehmer. Denn: Die Überwachung am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Sogenannte Keylogger zeichnen jeden Tastendruck auf und leiten die gesammelten Informationen zur Überprüfung an das obere Management weiter.
Überwachung am Arbeitsplatz: So groß ist das Risiko wirklich
Dass man Berufliches und Privates trennen sollte, gilt als goldene Regel. Dennoch ist es manchmal gar nicht so einfach, nicht doch mal die ein oder andere private Nachricht vom Büro aus zu schicken. Wenn der Chef Keylogger nutzt, könnte genau das jedoch zum großen Problem werden.
Ein Keylogger ist eine Hard- oder Software, die dazu verwendet wird, die Eingaben des Benutzers an der Tastatur eines Computers im Hintergrund zu protokollieren. Häufig werden zusätzlich auch noch alle ausgeführten Mausklicks dokumentiert. Vom Inhalt einer E-Mail, über Passwörter bis hin zu persönlichen Chats: Keylogger können alles aufzeichnen und sind daher eine besonders invasive Methode der Unternehmensüberwachung. Nicht selten werden auf diese Weise sogar unbemerkt Screenshots des jeweiligen PC-Bildschirms gemacht.
Wer hat Recht?
Es ist nicht nur moralisch verwerflich, den PC von Arbeitnehmern zu überwachen, sondern auch illegal. Das gilt auch dann, wenn der Chef vorher über die Nutzung von Keyloggern informiert. Entschieden hat das das Bundesarbeitsgericht vor knapp zwei Jahren.
Keylogger enttarnen: So geht’s
Das heißt jedoch nicht, dass Arbeitnehmer vor einer solchen Überwachung durch Keylogger automatisch verschont bleiben. Wer Verdacht schöpft, sollte also nachforschen. Allerdings ist es recht knifflig, Keylogger aufzuspüren, da es sich sowohl um Hard- als auch um Software handeln kann. Diese Tipps können helfen:
- Systemeinstellungen überprüfen: Keylogger benötigen oft Zugriff auf Eingabehilfen, um die Tastatureingaben zu erfassen
- Software zur Erkennung von Keyloggern nutzen, zum Beispiel Rikey.
- Das Gerät auf Hardware-Keylogger überprüfen, die an der Tastatur angeschlossen sind
Lieber aufs Smartphone zurückgreifen
Keylogger werden häufiger verwendet, als man zu glauben vermag. Daher ist es besonders wichtig, dass Arbeitnehmer achtsam sind: Jeder Klick am Arbeits-PC kann nicht nur dokumentiert, sondern auch gesammelt und so irgendwann gegen einen verwendet werden. Wer dennoch das dringende Bedürfnis hat, Privates auf der Arbeit zu erledigen, sollte also auf sein Smartphone zurückgreifen.
Doch auch das ist nicht immer sicher: So massiv überwacht dich dein Handy tatsächlich. Du hast auch ein Arbeits-Handy? So kannst du Spionage-Apps auf deinem Smartphone erkennen.