Vieles spricht für bargeldloses Bezahlen: Es erspart die lästigen Wege zum Bankautomaten, geht schneller und erfordert nicht mehr als die Smartwatch oder das Handy, das wir üblicherweise ohnehin bei uns tragen. Kein Wunder also, dass Banking-Apps auch hierzulande immer mehr Nutzer locken. Die Stiftung Warentest hat sich Apple Pay und Co. angeschaut und auf Schutz vor Betrug und die Sicherheit von Nutzerdaten hin untersucht. An Sicherheit scheint es nicht zu mangeln, es gibt jedoch einen anderen, entscheidenden Haken.
Stiftung Warentest: Banking-Apps sparen massenhaft Zeit
Bargeld kann die Schlange an der Kasse sehr schnell sehr lang werden lassen: Es braucht schließlich seine Zeit, bis jedem Kunden das entsprechende Wechselgeld zurückgegeben wurde. Deutlich beschleunigen lässt sich der Bezahlvorgang durch Banking-Apps. Holen Kunden das stets griffbereits Smartphone heraus und halten es an das Kassenterminal, lassen sich lange Wartezeiten umgehen.
Eine Statistik der Stiftung Warentest zeigt: Ist Bargeld im Spiel, dauert ein Zahlvorgang bis zu 83 Sekunden. Mit Smartphone oder Smartwatch sind es nur 3 bis 11 Sekunden.
Doch Effizienz ist nicht alles: Wie es um die Sicherheit und den Datenschutz von Banking-Apps steht, hat der Finanztest ebenfalls unter die Lupe genommen.
Die Stiftung Warentest hat Banking-Apps unter die Lupe genommen
Aktuelle Umfragen zeigen, dass mobiles Bezahlen sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Doch nicht alle Anbieter sind gleich populär: So haben einige Banking-Kunden ihre Vorbehalte, wenn es zum Beispiel um Apple Pay geht.
Dass das Misstrauen in den Bezahldienst des US-Riesen nicht notwendig ist, hat die Stiftung Warentest jetzt herausgefunden. Folgende Banking-Apps haben die Experten getestet:
- Apple Pay
- Google Pay
- Fitbit Pay
- Garmin Pay
- mobile Bezahllösungen folgender Banken: Sparkasse, Deutsche Bank, Volks- und Reifeisenbank und Postbank
- Apps von Edeka und Netto
- Die Anbieter Bluecode und Payback.
Berücksichtigt wurde unter anderem, welche Technologie zum Einsatz kommt, ob und in welchem Ausmaß Daten versendet werden, wie transparent die AGBs und Datenschutzerklärungen sind und was an Daten gesammelt wird.
Banking-Apps: Sicherer als gedacht
Die Stiftung Warentest kam zu überraschenden Ergebnissen: In Sachen Sicherung von Kundendaten konnte ausgerechnet die Banking-App von Apple besonders viele Pluspunkte sammeln. Der US-Riese nutzt ein spezielles Sicherheitsverfahren, durch das die Schlüssel für Dritte besonders schwierig zu ergaunern sind. Auch die Verschlüsselung des Finanzassistenten der Postbank konnte überzeugen, ebenso wie die Anwendung der VR-Banken.
Doch auch die übrigen Banking-Apps sind alles andere als unsicher: Die Stiftung Warentest stellte bei allen untersuchten Banking-Apps „hohes Maß an Schutz vor Betrug“ fest.
Banking-Apps dennoch nicht lupenrein, sagt Stiftung Warentest
Dennoch konnten die Experten ein entscheidendes Manko feststellen: Zwar sind die Banking-Apps besonders sicher, in Sachen Datenschutz konnten sie jedoch nicht punkten.
Besonders das Datensendeverhalten und die Datenschutzbestimmungen haben die Stiftung Warentest stutzig gemacht. Insbesondere die Banking-Apps von Edeka, Netto und Payback geben besonders viele Nutzerdaten weiter, die das Kaufverhalten ihrer Kunden betreffen.
Wenn es um die Sicherheit geht, muss man sich bei Banking-Apps also keine Sorgen machen. Kritischer wird es beim Endgerät: Immer mehr Banken lehnen bestimmte Handys für Online-Banking ab – sie sind zu unsicher. Doch auch beim Kunden liegt eine gewisse Verantwortung: Mit diesen Tricks klappt das sichere Online-Banking.