Google ist nicht einfach nur eine Suchmaschine. Der US-amerikanische Konzern ist so breit aufgestellt im digitalen Geschäft, dass sich Nutzer von Google-Produkten öfters fragen: Was weiß Google über mich? Die Antwort darauf ist ernüchternd und für datensensible Menschen besorgniserregend. Denn Google soll das Nutzerverhalten von diversen Android-Apps der Konkurrenz auswerten, um ihre eigenen Produkte zu verbessern. Das will jetzt ein neuer Bericht zu Tiktok herausgefunden haben.
Was weiß Google über mich? Mehr als dir lieb ist
Tiktok ist derzeit eine der populärsten Social Media-Apps. Somit ist klar, dass gleich mehrere Firmen versuchen werden, das Erfolgskonzept der Kurzvideo-App zu adaptieren. So auch die Tüftler bei Google, die mit Youtube Shorts ein direktes Konkurrenzprodukt planen. Um den Markteintritt der neuen App bestmöglich vorzubereiten, soll Google im Vorfeld eingehend analysiert haben, wie Android-Nutzer mit Nicht-Google-Apps interagieren. Das Ausspähen beantwortet die Frage vieler, „was weiß Google über mich“ und wofür werden die Daten verwendet. In diesem Fall für Marktrecherche.
Der Bericht des Web-Magazins The Information hat herausgefunden, dass der Konzern diese Daten nutzt, um eigene Apps zu entwickeln. Diese Maßnahmen laufen unter einem internen Projekt mit dem Namen „Android Lockbox“. In dessen Rahmen wertet Google sensible Daten der Nutzer für die eigenen Marktanalysen aus. Das bestätigten Insider gegenüber dem Reporter des Artikels. Und bei der Nutzung der Tiktok-App hätte es wohl nicht aufgehört. Google hätte wohl auch die Nutzung von Facebook, Instagram und von Gmail-Konkurrenten auf den Apps von Android-Nutzern studiert.
Google verteidigt Nutzung der Daten: Das weiß Google über mich
Beobachtet werden dabei vor allem die Frequenz und Dauer der Nutzung von Apps. Noch mehr Daten werden abgerufen, wenn Android-Nutzer bei der Einrichtung des Smartphones die Zustimmung gegeben haben, damit Google ihre Daten für die Personalisierung mancher Dienste nutzen darf. Mit der Personalisierung des Google-Nutzererlebnis beginnt aber wohl auch die Marktforschung des extrem erfolgreichen Unternehmens.
Inzwischen hat Google sein Vorgehen verteidigt mit der Info, dass die Android-App Usage API den Zugriff auf Infos über die App-Nutzung in statistischer Form erlaubt. Darauf könnten aber nicht nur Google, sondern auch alle anderen Entwickler zugreifen. Warum man das aber für Marktforschung mache statt wie behauptet für Digital Wellbeing, Adaptive Battery und der Ermittlung neuer Apps im Play-Store, wollte Google gegenüber The Verge nicht sagen.
Deine Google-Daten kannst du auch automatisch löchen. Das verrät der Google Standortverlauf über Deutschland. Ausgerechnet diese Apps geben deine Daten preis.