Podcasts gibt es nun schon seit vielen Jahren, doch gerade durch die Corona-Pandemie haben die über das Internet verbreiteten und regelmäßig erscheinenden Audio- und Videoinhalte einen regelrechten Boom erfahren. Waren es 2019 noch 26 Prozent der Verbraucher, die zumindest gelegentlich Podcasts verfolgten, waren es laut einer Erhebung des Branchenverbandes Bitkom aus dem vergangenen Sommer im Juli 2020 schon 33 Prozent. „Podcasts haben sich in der Breite durchgesetzt“, erklärte der Bitkom-Experte Dr. Sebastian Klöß damals. „Der Produktionsaufwand hält sich in Grenzen und inzwischen sind auf allen gängigen Plattformen die unterschiedlichsten Inhalte verfügbar – ob News, True Crime oder Talk-Formate.“
Alles beginnt mit einer Idee
Bevor man sich nun aber Hard- und Software für die Aufnahme besorgt, sollte zunächst das Konzept stehen. So sollte klar sein, worum es überhaupt geht. Sollen bei dem Format angesagte Serien behandelt werden, Fitness im Homeoffice oder mysteriöse Phänomene? Jegliches Thema ist denkbar, einfache Gesprächsrunden über Gott und die Welt können gut beim Zuhörer ankommen. Oftmals werden in Podcasts jedoch bestimmte Themengebiete behandelt. Denn wer Lust hat, eine Diskussion über Videospiele zu verfolgen, wird vermutlich ganz schnell abschalten, wenn es auf einmal ausschweifend um Fußball geht.
Zudem bietet es sich an, schon vorab eine gewisse Struktur in die Aufnahme zu bringen. Dabei können etwa Stichpunkte helfen, die abgehandelt werden sollen. So werden keine wichtigen Aspekte vergessen und es wird für den Zuhörer vermutlich später leichter, dem Besprochenen folgen zu können. Außerdem kann man auf diese Weise ein wenig Einfluss auf die Aufnahmedauer nehmen. Wer etwa eine ellenlange Liste vor sich liegen hat, sollte vorab einige Stichpunkte aussieben, damit die Podcast-Folge straffer wird, was im Regelfall bei vielen Hörern besser ankommt. Eine feste Regel gibt es allerdings nicht, denn es gibt erfolgreiche Podcasts, deren Folgen nur wenige Minuten lang sind und ebensolche Formate, deren Episoden stundenlang laufen.
Welche Soft- und Hardware?
Grundsätzlich wird nicht viel benötigt, um einen Podcast aufzunehmen. Für einfache Produktionen reichen im Regelfall bereits kostenlose Programme und ein vernünftiges Mikrofon aus. Es gibt etwa gute Einsteigermikrofone, die Nutzer ganz einfach per USB an Computer oder Laptop anschließen können. Wer nun noch einen Popschutz dazu kauft, der Störgeräusche minimieren soll, ist für seine ersten Versuche eigentlich bereits gerüstet. Viele Geräte, beispielsweise von Marken wie Audio-Technica, Marantz, t.bone oder Rode gibt es meist schon zwischen 50 und 130 Euro. Auch noch billigere Geräte sind im Handel erhältlich. Wer Gefallen am Podcasten findet und Erfolg hat, kann später immer noch aufrüsten.
Zur Aufnahme selbst ist zudem eine Anwendung notwendig. Auch hier reicht es gerade zu Beginn im Regelfall vollkommen aus, auf billige oder gar kostenlose Programme zurückzugreifen. Weit verbreitet ist zum Beispiel der Audiorekorder und -editor „Audacity“, der für Windows, Mac und Linux erhältlich ist. Mit der Anwendung lässt sich eine Audioquelle nicht nur aufzeichnen. Das Aufgenommene kann auch direkt bearbeitet werden. So können Nutzer unter anderem unerwünschte Schnipsel entfernen, die Lautstärke der Aufnahme anpassen oder auch ein Rauschen vermindern, falls dieses auftritt. Online geführte Gespräche – zum Beispiel via Skype oder Zoom – lassen sich in vielen Fällen direkt über eine entsprechende eingebaute Funktion aufzeichnen.
Die richtige Musik
Um Urheber- oder Nutzungsrechte nicht zu verletzen, dürfen Podcaster nicht einfach im Hintergrund aktuelle Hits von Katy Perry (36), Justin Bieber (27, „Justice“) und Co. laufen lassen. Stattdessen müssen User auf lizenzfreie Musik zurückgreifen oder auf Songs aus entsprechenden Bibliotheken, die eine Nutzung zu einem geringen Entgelt ermöglichen – darunter etwa Seiten wie „Premium Beat“ oder das „Free Music Archive“. Die entsprechenden Nutzungsbedingungen für Lieder und Jingles finden sich jeweils beim Anbieter.
Podcasts veröffentlichen
Auch bei der Veröffentlichung eines Podcasts helfen entsprechende Anbieter, darunter „PodBean“, „buzzsprout“ und „Podcaster.de“. Diese bieten den Vorteil, dass eine Anlaufstelle vieles vereint und für gewöhnlich auch keinerlei technische Vorbildung notwendig ist. So können Podcasts hier veröffentlicht und auch auf Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts oder Deezer verteilt werden. Oftmals gibt es kostenlose Angebote oder Testphasen, jedoch nur mit Einschränkungen wie Zeitlimits und dergleichen. Für einen größeren Funktionsumfang und das Aufheben der Begrenzungen werden dann jedoch monatliche Beträge fällig. Wie man einen Podcast selbst bei Spotify und Co. einreichen kann, damit er dann auch von potenziellen Hörern gefunden wird, erklären die Dienste auf ihren Support-Webseiten.