Auf TikTok kursiert gegenwärtig ein Video, das bereits über 250.000 Mal gelikt und fast 4000 Mal kommentiert wurde. Die Userin Brie Thomason zeigt darin ihrer Aussage nach eine Funktion von iPhones mit Face ID, die unheimlich anmutet: Das Gerät soll heimliche Fotoaufnahmen in kurzen Abständen machen. Sichtbar wird dieser Vorgang nur im Dunkeln.
iPhone mit Face ID: Diesen Vorgang zeigt das Video
Was ist passiert? Wie Thomason zu Beginn ihres Videos erklärt, zeigt sie etwas, das bekannt sein soll. Nutzer:innen von iPhones werden ihr zufolge durch Face ID regelmäßig per Infrarot abgelichtet, wenn sie auf ihr Handy schauen.
Zu sehen ist zumindest im TikTok-Video, dass in einem Abstand weniger Sekunden ein Licht aufblitzt, während Thomasons Freund durchgehend auf den bereits entsperrten Homescreen seines iPhones schaut. Um den Prozess sichtbar zu machen, haben beide das Licht ausgemacht und per Digitalkamera mitgefilmt.
- Hier gehts zum TikTok-Video über das iPhone und die Face-ID
Machen iPhones mit Face ID heimlich Fotos?
Was auf den ersten Blick so wirkt, als würde das Gerät im Sekundentakt heimlich Fotos aufnehmen, lässt sich durch sogenannte „aufmerksamkeitssensible Funktionen“ erklären, die ein regelmäßiges Scannen verlangen. Dazu gehören laut Apple die Folgenden:
- „Solange du auf dein Gerät blickst, wird das Display nicht abgeblendet, sondern erst, wenn du den Blick abwendest.
- Wenn du auf das Gerät blickst, wird die Lautstärke der Warnhinweise verringert.“
Diese sind sogar unabhängig vom Face ID-Feature, was erklärt warum im TikTok-Video ein entsperrtes iPhone zu sehen ist. Das bedeutet, selbst wenn du dich und dein iPhone nicht für Face ID registriert hast, scannt die dafür vorgesehene TrueDepth-Kamera in gleichmäßigen Abständen dein Gesicht, um sich dementsprechend bei bestimmten Funktionen anzupassen.
Tipp: Du kannst die aufmerksamkeitssensiblen Funktionen auch ausschalten, wenn du in den Einstellungen unter „Face ID & Code“ auf deaktivieren tippst.
So funktioniert Face ID normalerweise
Für die normale Funktionsweise der Face ID-Technologie ist das Scannen natürlich auch notwendig. Hier allerdings etwas anders: „Jedes Mal, wenn du dein Gerät entsperrst, erkennt dich die TrueDepth-Kamera, indem sie akkurate Tiefendaten und ein Infrarotbild aufnimmt. Diese Daten werden mit der gespeicherten mathematischen Darstellung abgeglichen, um die Authentifizierung durchzuführen. Die Infrarotkamera macht dann eine Aufnahme, die über das neuronale Netzwerk mit der gespeicherten Tiefenkarte des eigenen Gesichts abgeglichen wird“, erklärt Apple
Diese Karte haben Nutzer:innen bei der ersten Anwendung von Face ID angelegt: „Die TrueDepth-Kamera erfasst genaue Gesichtsdaten, indem über 30.000 unsichtbare Punkte projiziert und analysiert werden, um daraus eine Tiefenkarte des Gesichts zu erstellen. Zudem zeichnet sie ein Infrarotbild deines Gesichts auf“, heißt es weiter.
Aktuelle iPhone-News
Auch die folgenden Generationen der Apple-Handys dürften über Face ID verfügen. Wer allerdings auf das iPhone 13 wartet, sollte es vielleicht überspringen. Gleichzeitig wird vor einer anderen Möglichkeit, das iPhone zu sperren, gewarnt. Unter einem Umstand ist sie nämlich schnell angreifbar.