Dannero hat das geschafft, wovon viele Menschen träumen, dabei war sein Weg nicht immer einfach. Er ist heute einer der beliebtesten deutschen Creator auf der angesagten Social-Media-Plattform TikTok. In seinem neuen Buch „Ich sehe, wer du bist“ (Riva), das am 18. Mai erschienen ist, erzählt Dannero unter anderem aus seinem Leben und erklärt, wie man Selbstzweifel in den Griff bekommen könnte. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht er über Mobbing, den Umgang mit TikTok und darüber, wie seine Inhalte Menschen beeinflussen.
Sie streamen auf Twitch und sind auch bei Instagram erfolgreich, die meisten dürften Sie aber von TikTok kennen, wo Sie derzeit mit oftmals aufwendigen und künstlerischen Clips mehr als vier Millionen Follower begeistern. Was glauben Sie, warum sind Sie ausgerechnet auf TikTok so erfolgreich?
Dannero: Ich denke, gerade bei TikTok hat man mehr Möglichkeiten, ein internationales Publikum zu erreichen. Gerade wenn man Videos ohne bestimmte Sprache macht, wie auch ich, ist es egal, welche Sprache man spricht. Man versteht die Story des Videos. Genau deswegen glaube ich, dass auch der internationale Erfolg kommt.
Was gefällt Ihnen besonders an der Plattform?
Dannero: Man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Egal ob man jetzt ein Comedy-Video mit seinem Hund, ein aufwendiges VFX-Video oder ein simples Tanzvideo machen möchte. Hier ist alles möglich.
In Ihrem neuen Buch „Ich sehe, wer du bist“ erklären Sie, dass Sie teils tagelang an nur einem Video sitzen, bis Sie es veröffentlichen können. Worum ging es in Ihrem aufwendigsten Clip?
Dannero: Mein aufwendigstes Video war ein emotionales Story-Video – weniger auf Effekte gesetzt, sondern mehr Fokus auf die Geschichte gelegt. Hier waren natürlich viele Locationwechsel, als auch die Arbeit mit meinem Hund sehr zeitaufwendig. Denn auch wenn mein Hund beim Aufnehmen sehr begabt ist, muss er erst mal verstehen, was man von ihm möchte.
Haben Sie neben den Tipps in Ihrem Buch einen Trick oder einen Rat, an den sich besonders TikTok-Einsteiger halten sollten?
Dannero: Auch wenn es sehr stumpf klingt, aber vorrangig sollte man einfach Spaß haben. Wenn man Erfolg erzwingen will, wirkt sich das auf den Content aus und man merkt in den Videos, dass die Person eigentlich gar keine Lust hat, dieses Video zu machen oder es nicht ihrem normalen Content entspricht. Macht das, worauf ihr Lust habt und der Rest entwickelt sich von selbst.
Was ist das Wichtigste, das Sie aus Ihren Erfahrungen bei TikTok für Ihr Leben mitnehmen können?
Dannero: Ich habe gemerkt, was für einen emotionalen Einfluss man mit seinen Videos auf Menschen haben kann. Für mich war es immer wichtig, Leute damit zu unterhalten. Aber wenn ich die Reaktionen auf meine Videos sehe, dann merkt man erst, dass man mit den Dingen, die man allgemein im Leben macht, einiges bewirken kann.
Sie sind nicht nur Creator in den sozialen Medien, sondern auch Mentalist, Hypnotiseur und Magier. Mit welchem Künstler würden Sie gerne einmal auf der Bühne stehen?
Dannero: Ein großes Vorbild war für mich schon immer Derren Brown aus Großbritannien – ein sehr bekannter und talentierter Mental-Künstler und Entertainer.
Und wie wäre es mit einer Show in Las Vegas?
Dannero: Das war tatsächlich nie mein Ziel. Ich möchte einfach Menschen unterhalten – ob das jetzt vor ein paar Hundert irgendwo in Deutschland oder vor Tausenden in Vegas ist.
In Ihrem neuen Buch geben Sie unter anderem auch Ratschläge, wie man sein Selbstbewusstsein steigern kann und listen sogar Tipps fürs Dating auf. Wie schwierig war es für Sie, an Ihrem Mindset zu arbeiten?
Dannero: Das kam irgendwann mit der Zeit von selbst. Wenn man sich mit den Themen beschäftigt, verinnerlicht man gewisse Prinzipien automatisch. Es war quasi ein schleichender Prozess.
Sie schreiben zudem, dass Sie während Ihrer Schulzeit gemobbt wurden. Für wie wichtig halten Sie als Betroffener die Arbeit von Hilfsorganisationen und Angeboten wie der Telefonseelsorge?
Dannero: Für sehr wichtig. Ich persönlich hatte nie einen Ansprechpartner oder habe mich geweigert, jemandem von meinen Problemen zu erzählen. Was natürlich der komplett falsche Weg war. Gerade deswegen sind solche Unterstützungen wichtig, denn manchmal ist es einer Person unangenehmer, sich Leuten aus dem eigenen Umfeld anzuvertrauen als lieber mit einer fremden, neutralen Person darüber zu reden.
Sie erklären auch, wie sich Ihr Leben durch Ihren Hund Nero geändert hat. Sie beschreiben ihn unter anderem bei Instagram als Familienmitglied und Ihren besten Freund. Können Sie sich ein Leben ohne Nero vorstellen?
Dannero: Natürlich wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich alleine weiter durch das Leben ziehen muss. Aber dieser Tag ist noch fern. Und somit auch der Gedanke. Man genießt einfach die Zeit, die man zusammen hat. Auf nichts anderes kommt es im Moment an.
Was halten Sie von dem Spruch, dass man gegenüber Menschen, die Hunde nicht mögen, misstrauisch sein sollte, aber Hunden vertrauen sollte, wenn sie jemanden nicht mögen?
Dannero: Ich persönlich kann dem zustimmen. Hunde sind weitaus empathischer als wir Menschen. Mein Hund kennt mich besser als so manch anderer gute Freund. Wir haben da eine ganz besondere Verbindung, die sich auch in unseren Videos widerspiegelt. Daher vertraue ich auch meinem Hund, wenn er eine Person nicht mag.