Deutschland wird immer digitaler. Vielerorts kommen mittlerweile Lösungen zum Einsatz, um beispielsweise die Kontaktdaten von Restaurantbesuchern zu erfassen, damit im Falle einer später nachgewiesenen Corona-Infektion mögliche Kontakte schnell nachverfolgt und Infektionsketten unterbrochen werden können.
Ein großer Teil der Menschen besitzt Smartphones und kann Angebote wie etwa Darfichrein oder die Luca-App nutzen, die beispielsweise oftmals in Gaststätten zum Einsatz kommen. So können Nutzerinnen und Nutzer vor Ort schnell einchecken. Damit soll vor allem die Zettelwirtschaft eingedämmt werden und Bürgerinnen sowie Bürger müssen nicht mehr analog ihre Daten auf einem Stück Papier angeben. Doch was ist mit Menschen, die kein Smartphone nutzen?
Kann ich ohne Handy ins Restaurant?
Unter anderem Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen setzen zur Nachverfolgung verstärkt auf die Luca-App. Mit der Anwendung können Nutzer in Örtlichkeiten, die dies ermöglichen, ganz einfach mit einem QR-Code einchecken. Eine Pflicht, sich auf diesem digitalen Weg anzumelden, gibt es allerdings nicht. Im Regelfall sollten Bürgerinnen und Bürger sich auch ganz normal weiterhin in ein analoges Kontaktformular eintragen können. Auf dem Internetportal der Hessischen Landesregierung wird etwa bestätigt: „Die Nutzung der Luca-App ist freiwillig, genauso wie beispielsweise die Corona-Warn-App des Bundes. Auch die Kontaktdatenerhebung auf Papier ist weiterhin möglich. Es wird keine Pflicht für eine digitale Kontaktnachverfolgung geben.“
Wer die Luca-App nicht verwenden möchte oder kann, für den gibt es auch alternativ einen Schlüsselanhänger, der dann zum Einchecken genutzt wird. Dieser Schlüsselanhänger sei „das analoge Gegenstück“ zur Anwendung und sei „gedacht als einfache Alternative für Nutzer:innen, die kein Smartphone haben“, heißt es unter anderem auf der Homepage der App. Hier wird ebenfalls noch einmal darauf verwiesen: „Auch ohne Schlüsselanhänger und Smartphone kann weiterhin per Kontaktformular in Standorte eingecheckt werden.“
Diese Schlüsselanhänger sind derzeit teils bei entsprechenden Stellen in Landkreisen oder Gemeinden erhältlich und sollen demnächst auch über einen Webshop der Luca-Macher bestellt werden können. In Hamburg werden die Anhänger etwa für jedermann kostenlos in einem der Kundenzentren der jeweiligen Bezirke angeboten. Betreiber eines Restaurants können zudem auch alternativ die Daten von Gästen über ein eigenes Kontaktformular im Luca-System einchecken.
Und was ist mit dem digitalen Impfnachweis?
Das Ganze sollte sich vielerorts also genauso verhalten wie mit dem digitalen Impfnachweis oder Corona-Tests. Sowohl in der Luca-App als auch in der Corona-Warn-App und der CovApp können Nutzer ihren digitalen Impfnachweis hinterlegen. Dieser dient als Alternative zum gelben Impfheftchen, um vor Ort nachzuweisen, dass man durchgeimpft ist. Auch hier funktioniert das Ganze über einen QR-Code, den Nutzer auf einem Impfzertifikat finden und dann per Smartphone-Kamera einlesen können.
Dieses Zertifikat können Bürger und Bürgerinnen über das Impfzentrum, in der Arztpraxis oder auch in teilnehmenden Apotheken beantragen. Das Bundesgesundheitsministerium bestätigt auf seiner Website: „Der digitale Impfnachweis ist lediglich ein freiwilliges und ergänzendes Angebot. Wenn Geimpfte keinen digitalen Impfnachweis besitzen oder diesen verloren haben, ist der Impfnachweis über das bekannte ‚gelbe Heft‘ weiterhin möglich und gültig.“
Für noch nicht durchgeimpfte oder nicht genesene Personen, die einen negativen Corona-Test vorlegen müssen, bieten Testzentren ebenso teilweise die Möglichkeit, das Ergebnis eines Tests auszudrucken. Smartphone-Nutzer erhalten die Testergebnisse jedoch für gewöhnlich auf digitalem Weg.