Die letzte Disco-Nacht ist bei den meisten – der Corona-Pandemie sei Dank – vermutlich schon etwas länger her. Wer sich etwas Nachtclub- oder Festival-Feeling in die eigenen vier Wände holen oder einfach mal ein neues Hobby ausprobieren will, für den könnte Home-DJing etwas sein. Dafür ist die richtige Ausstattung wichtig. Vom DJ-Controller über die Kopfhörer bis hin zu den Kabeln: Diese Hardware gehört zur Grundausstattung von DJ-Neulingen.
Den richtigen DJ-Controller finden
Sogenannte DJ- oder MIDI-Controller sind Steuerungsgeräte, an denen DJs aus verschiedenen Musikquellen ihren persönlichen Mix zusammenstellen. Professionelle DJs kombinieren ihre Mischpulte oft nach dem eigenen Geschmack aus verschiedenen Modulen. Für Einsteiger lohnt sich ein bereits zusammengestellter DJ-Controller, wie etwa der DDJ-200 von Pioneer DJ (159 Euro). Um diesen 2-Deck-Controller steuern zu können, ist ein Anzeigegerät nötig: Je nach Vorliebe sind Laptop, Tablet und Smartphones kompatibel. Eigene App-Tutorials erleichtern die ersten Schritte in der DJ-Welt.
Controller mit zwei Decks erlauben es dem DJ, zwei Songs aus unterschiedlichen Kanälen gleichzeitig zu spielen und sie mithilfe des sogenannten „Crossfaders“ zu überblenden. Der DDJ-200 bietet neben dem Crossfader auch die sogenannte „Phrase Sync“-Funktion, die die Zusammenstellung verschiedener Tracks analysiert und den Übergang zwischen zwei Songs „natürlicher“ klingen lässt. Welche Wahl die richtige ist, hängt auch vom Genre ab, das ein DJ auflegt: Während der „Crossfader“ für Hip-Hop-DJs unverzichtbar ist, lassen Techno-DJs von ihm die Finger.
Kopfhörer und Lautsprecher: DJ-Zubehör für Einsteiger
Kopfhörer dürfen am DJ-Pult auf keinen Fall fehlen. Welche Lauscher die richtigen sind, hängt zwar vom persönlichen Geschmack ab, doch was die Kopfhörer definitiv können sollten, ist die Geräuschumgebung gut isolieren. Ein Modell von sehr gutem Ruf, speziell unter DJs, ist der Sennheiser HD 25 (145 Euro). Seine Vorteile liegen auf der Hand: Neben der hohen Maximallautstärke von 120 Dezibel ist eine der beiden Ohrmuscheln schwenkbar, außerdem führt ein 3,5-mm-Klinkenkabel direkt in den Kopfhörer. Sinnvoll, denn das Kopfhörerkabel ist häufig die am schnellsten verschlissene Komponente. Ein ähnliches Preis-Leistungs-Verhältnis liefert der TMA-2 des Herstellers AIAIAI (160 Euro).
Eine gute Beschallungsanlage ist mindestens genauso wichtig: Hier lohnt es sich durchaus, etwas tiefer ins Portemonnaie zu greifen, denn die Lautsprecher liefern die Musik und somit die Stimmung vom Mischpult in die Menge. Zu beachten bei der Wahl einer Anlage für Einsteiger: Das Material sollte möglichst robust sein. Wo das Gerät zum Einsatz kommen soll, ist ebenfalls wichtig: In überschaubaren, kleineren Räumen reichen etwa schon zwei 300-Watt-Anlagen, für größere Räume, Säle oder Clubs sind mindestens zwei 1000-Watt-Anlagen notwendig.
Kabelsalat mit Plan und digitales Vinyl
Eine wichtige Rolle bei der Klangqualität spielt außerdem die Verkabelung. Egal, ob ein DJ im Club oder zu Hause auflegt: Nichts ist ärgerlicher, als sich die Gerätschaften angeschafft zu haben, nur um dann wegen qualitativ nicht einwandfreier Kabel bei schlechterem Sound zu landen. Einen High-End-Hersteller für die Verkabelung gibt es auch in Deutschland: Das Unternehmen Cordial ist in Dachau bei München ansässig und beliefert DJs in aller Welt. Speziell die CEON-Serie richtet sich an Diskjockeys, nicht zuletzt dank der grellen Farben der Kabel, die dafür sorgen, dass die Musiker auch im Dämmerlicht eines Clubs die Übersicht behalten.
Wer eine Plattensammlung sein Eigen nennt, ist nicht auf Laptop, Smartphone oder Tablet als Soundquelle angewiesen. Stattdessen schicken in der Regel zwei Plattenspieler ihr Audiosignal an das Mischpult, wo der DJ sich ans Werk macht. Wer keine echten Vinylplatten besitzt, aber trotzdem beispielsweise scratchen möchte, kann die Anschaffung eines DVS (Digital Vinyl System) ins Auge fassen. Die hier verwendeten Timecode-Schallplatten (25 Euro) empfangen ein digitales Signal, beispielsweise aus dem Laptop oder von einem USB-Stick, und wandeln es für die Blanko-Vinyl-Scheiben um. Damit das funktioniert ist ein „Übersetzer“ notwendig, wie ihn beispielsweise der Hersteller Native Instruments (250 Euro) anbietet.