Stolz oder amüsiert präsentieren viele Eltern ihre Kinder im Netz: Beim Baden, beim Weinen oder einfach so beim Leben. Dabei ist das Thema Kinderfotos im Netz sehr sensibel. Immer mehr Expert:innen melden sich zu Wort und warnen davor, Urlaubsbilder, Kindergeburtstage und Co. (für alle Welt) online zu stellen. Das solltest du unbedingt beachten.
Kinderfotos im Netz: Darum solltest du aufpassen
Wie toll, lustig, süß und klug ihre Kinder sind, das wollen viele Menschen der breiten Öffentlichkeit präsentieren. Vor allem viele Influencer:innen, die teilweise Millionen von Follower:innen mit in ihren Alltag nehmen, zeigen ihre Kinder gerne vor der Kamera. Doch auch wenn du kein/e Influencer:in bist, solltest du bei Kinderfotos in Netz aufpassen.
Die Polizei sagt etwa: „Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre, Schutz und Beteiligung. Dieses Recht sollte nicht verletzt werden. Denn keiner weiß, wo und bei wem diese Fotos im Internet irgendwann landen.“ Sie erklärt auch, dass es Profile und Seiten im Internet gibt, die „Kinderbilder sammeln, gezielt verbreiten und in einen sexualisierten Kontext stellen“.
Auch Mediencoach Dr. Iren Schulz vom Internet-Projekt „Schau hin“ erklärt gegenüber dem MDR: „Alles, was für die Kinder (später) peinlich werden könnte und in die Intimsphäre hineingeht, sollten Eltern nicht posten. Sie denken meist nur an Familie und Bekannte, wenn sie die Bilder ins Netz stellen, vergessen aber, dass es auch Leute gibt, die damit nichts Gutes vorhaben.“
Kinderfotos im Netz: Das solltest du beachten
Der MDR erklärt, welche Kinderfotos du niemals ins Netz stellen solltest. Und auch die Polizei veröffentlicht einen Faktencheck mit Fragen, die du dir vor dem möglichen Posten unbedingt stellen solltest. Wir haben sie für dich zusammengetragen:
- Poste keine peinlichen oder unangenehmen Bilder des Kindes
- Frage dich, ob das Kind zu nackt für ein Bild im Internet ist
- Frage dich, ob es im Interesse deines Kindes ist, dass diese Fotos im Internet zu finden sind.
- Frage dich: „Würde mein Kind das (auch noch in zehn Jahren) wollen?“
- Gebe keine Standortdaten preis
Stelle am besten dein Profil bei Facebook, Instagram und Co. auf privat, so dass du kontrollieren kannst, wer deine veröffentlichten Bilder sehen kann. Falls du doch ein Kinderfoto ins Netz stellen willst: Lege ein Sticker über das Gesicht des Kindes oder fotografiere es seitlich oder von hinten, damit es anonym bleibt. Die Polizei rät außerdem dazu, dich immer zu fragen, ob du die Rechte des Kindes verletzt. Letztendlich stehst du immer auf der richtigen Seite, wenn du darauf verzichtest, dein Kind im Netz zu präsentieren.
Weitere Informationen zu Sicherheit im Netz
Weitere Informationen zum Umgang mit Kinderfotos im Netz findest du unter anderem bei dem Deutschen Kinderhilfswerk, welches von dem Bundesjugendministerium unterstützt wird. Eine Gefahr im Internet stellt auch Catfishing dar: Hier erfährst du, was das ist und wie du dich schützen kannst. Zudem machen es gefälschte Bilder und manipulierte Videos schwer, falsche Nachrichten von echten zu unterscheiden. So kannst du Fake-Bilder und Deepfake-Videos erkennen.
Quellen: Polizei-Beratung (Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)), MDR