Wikipedia wurde schon 2001 als freie Internet-Enzyklopädie gegründet und wird seit jeher durch die Wikimedia Foundation (WMF) betrieben. Die Plattform ist in diversen Sprachen verfügbar und gehört zu den 15 meistbesuchten Webseiten der Welt (Stand: Januar 2021). In Deutschland liegt die Enzyklopädie sogar auf Platz sieben. Aufgrund seines freiwilligen Mitarbeiterprinzips läuft die Seite aber Gefahr verfälscht zu werden. Derzeit befürchtet Wikimedia, dass Wikipedia aus China infiltriert worden sein könnte.
Wikipedia: China könnte Finger im Spiel haben
Vermutungen wie diesen folgen eindringliche Untersuchungen. Sie sollen sicherstellen, dass die Seite auch in Zukunft als weitestgehend verlässliche Quelle herhalten kann. Nun äußerte sich auch Maggie Dennis, Vizepräsidentin für Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit bei der Wikimedia Foundation, zu den Sorgen um die Infiltration Wikipedias aus China.
„Heute hat die Stiftung eine zweite Phase zur Behebung der Infiltrationsproblemen eingeleitet, was zu umfassenden Maßnahmen in einem der zwei derzeit betroffenen Gerichtsbarkeiten“, schreibt Dennis in einem Beitrag. Wikimedia habe sieben Nutzer:innen gesperrt und weitere 12 vorübergehend die Administratorenrechte entzogen, „nachdem wir lange und gründliche Ermittlungen über Aktivitäten rund um einige Mitglieder der nicht anerkannten Gruppe Wikimedians of Mainland China“.
Darüber hinaus habe sich Wikimedia an mehrere weitere Redakteur:innen gewandt. Die Stiftung erklärte ihnen die Richtlinien für Canvassing sowie Doxing und bat darum, „ihr Verhalten zu ändern“.
Wahlmanipulation bei Wikimedia?
Gegenüber der BBC erklärte die Vizepräsidentin zudem, die Infiltratoren Wikipedias aus China hätten versucht, „die Ziele Chinas zu fördern, wie sie durch die von ihnen eingesetzten Filter interpretiert werden“. Mitunter habe man befürchtet, die Wahlen für einflussreiche Administratorenposten könnten manipuliert und der Redaktionsprozess überlastet werden.
Übrigens: Willst du einen eigenen Wikipedia-Eintrag erstellen, musst du einiges beachten.
Quelle: Wikimedia; BBC